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Jeanne Mammen
Jeanne Mammen, Valeska Gert, o. J. (um 1929), 26 x 20 cm, Feder/Papier, Förderverein der Jeanne Mammen Stiftung e.V., © Förderverein der Jeanne Mammen Stiftung e.V.

Jeanne Mammen, eigentlich Gertrud Johanna Mammen, (21.11.1890 Berlin-22.04.1976 Berlin) war eine deutsche Malerin und Zeichnerin. Sie lebte und arbeitete in Paris und Berlin. 1932 und 1933 war sie als Gast auf den Ausstellungen des VdBK vertreten. Material befindet sich im VdBK-Archiv.

Jeanne Mammen verbrachte ihre Kinder- und Jugendzeit mit ihrer Familie in Paris. 1906 nahm sie ihre Ausbildung an der Pariser Académie Julian auf und setzte sie 1908 an der Académie des Beaux-Arts in Brüssel sowie 1911 an der Scuola Libera Academia in Rom fort. Kriegsbedingt floh die Familie Mammen 1914 über die Niederlande nach Berlin, wo sie 1916 völlig mittellos ankam.

Jeanne Mammen arbeitete zunächst als Modezeichnerin. Dann etablierte sie sich als Chronistin des proletarischen, halbseidenen und queeren Berlins der 1920er Jahre. Bis 1933 veröffentlichte sie ihre karikaturistischen Milieuschilderungen in Magazinen, wie „Die Dame“, „Der Junggeselle“, „Jugend“, „Ulk“ und „Uhu“ . 1927 engagierte sie der „Simplizissimus“ als Mitarbeiterin.

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden die meisten Zeitschriften, für die die Künstlerin tätig war, verboten oder gleichgeschaltet. In der Folge begab sich Mammen in die innere Emigration, arbeitete in ihrem Atelier jedoch unermüdlich weiter. Sie wandte sich der Abstraktion und dem Kubofuturismus zu – ein Akt der Auflehnung gegen das nationalsozialistische Regime.

Im Nachkriegsdeutschland trat Jeanne Mammen wieder an die Öffentlichkeit. 1948 war sie Mitbegründerin der Künstlergruppe „Zone 5“. 1949-1950 übernahm sie die künstlerische Leitung für die Kostüme und das Bühnenbild im Kabarett „Die Badewanne”. In dieser Zeit befasste sie sich u.a. mit Collagetechniken und der Bildhauerei. Bis zu ihrem Tod malte und zeichnete sie ohne Unterbrechung und erlebte ihre Wiederentdeckung in den 1970er Jahre mit.

Die Künstlerin stellte u.a. im Pariser Salon des Indépendants (1912 und 1913), in der Berliner Galerie Gurlitt (1930), auf der Allgemeinen deutschen Kunstausstellung Dresden (1946), in der Galerie Gerd Rosen (1947), im Neuen Berliner Kunstverein (1970), in der Hamburger Galerie Brockstedt (1971) und in der New Yorker Galerie La Boetie (1972) aus. Das Wohnatelier am Kurfürstendamm 29, in dem die Künstlerin von 1920 bis zu ihrem Tod lebte, ist heute Standort des Fördervereins Jeanne-Mammen Stiftung e.V.

Werke befinden sich in folgenden Museen und Sammlungen: Jeanne-Mammen-Stiftung e.V. Berlin, Berlinische Galerie, Nationalgalerie Berlin.

Irma Markulin
Bilderserie Family holes. Bilder: „adlige Pladoyen um 1912“, „Großmutter Desanka 1943“, „Urgroßmutter ? Filipa um 1918“. Fotoprint auf A4 – (Einzelgröße 210 x 261 cm), Installationsgröße ca. 630 x 783 cm, 2016. Foto: Studioansicht ©Irma Markulin.

Irma Markulin (*1982) ist bildende Künstlerin und stammt aus Bosnien und Herzegowina/ ehem. Jugoslawien. Seit 2016 ist sie Mitglied im VdBK 1867 e.V. Sie nahm an der Ausstellung „Fortsetzung jetzt!“ zum 150. Jubiläum des VdBK 2016/17 teil.

Irma Markulin, Kultheldinnen-Heldinnenkult. Bilder: „Vahida Maglajlic“ ,”Zorka Ragancin-Dolnicar“ und „Milica Pavlovic“ 2015. Öl und Acryl auf Leinwand. 150 x 130 cm. 2013 /2018 (work in progress). Foto: Studioansicht „Tag der offenen Ateliers“ ©Irma Markulin, 2015
Irma Markulin, Kultheldinnen-Heldinnenkult. Bilder: „Vahida Maglajlic“ ,”Zorka Ragancin-Dolnicar“ und „Milica Pavlovic“ 2015. Öl und Acryl auf Leinwand. 150 x 130 cm. 2013 /2018 (work in progress). Foto: Studioansicht „Tag der offenen Ateliers“ ©Irma Markulin, 2015

Irma Markulin arbeitet mit im kollektiven Gedächtnis verankerten Bildern. Sie befasst sich mit der Funktionsweise dieser inszenierten Bilder in politischen Kontexten. Ergebnis sind auf den Ort bezogene Installationen, die durch ihre Mobilität und Doppelseitigkeit die Bedeutung von öffentlicher und privater Sphäre thematisieren und gleichzeitig als Schauplätze kollektiver Erinnerung fungieren (Irma Markulin, sinngemäß zitiert).

Die Künstlerin studierte 2001-2006 Malerei an der Akademie der schönen Künste in Zagreb, 2006-2007 an der Universität der Künste Berlin bei K. Sieverding und A. Reyle und 2007-2009 an der Kunsthochschule Weißensee. Sie ist Meisterschülerin von Antje Majewski (2010).

Irma Markulin ist mit folgenden Preisen und Stipendien ausgezeichnet (Auswahl): Förderung des Kroatischen Ministerium für Kultur, Kunst und Sport (2008), Elsa-Neumann Stipendium des Landes Berlin (2012/13 NaFöG), Nominierung für den Preis Zvono des Centrums für zeitgenössische Kunst in Sarajevo (2014), Stipendiatin des Künstlerinnenprojekts „Goldrausch“, Berlin (2014), Artist-in-Residence im MuseumsQuartier (Q21), Wien (2016).

Bilderserie “Blendung“. Bilder: „ Blendung / Vitaminka Nr.1“, „Blendung / Vitaminka Nr.2“. Öl und Acryl auf Leinwand, 130 x 150 cm, 2016 /2017. Foto: Ausstellungsansicht „Supersize“ Galerie Krupic-Kersting ©Irma Markulin, 2016
Irma Markulin, Bilderserie “Blendung“. Bilder: „ Blendung / Vitaminka Nr.1“, „Blendung / Vitaminka Nr.2“. Öl und Acryl auf Leinwand, 130 x 150 cm, 2016 /2017. Foto: Ausstellungsansicht „Supersize“ Galerie Krupic-Kersting ©Irma Markulin, 2016

Die Künstlerin hat zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl ab 2015): 2015: Zvono Preis 2014, Galerie Duplex 100m2 und Sarajevo Center for Contemporary Art. 2016: „Supersize“, Galerie Krupic-Kersting. Forms of the Image /Image of the Form, MuseumsQuartier, Raum D, Wien. 2017: Einzelausstellung auf der Kunstmesse „Vienna Contemporary 2017“ Galerie Krupic-Kersting II. Buchstabenfest- Edition Jugoslawien ZOLLAMT, Bad Radkersburg Österreich. Rosa Rot und Himmel Blau, Galerie Pankow, Berlin. Fortsetzung jetzt! 150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen 1867, Kommunale Galerie Berlin. 2018: Conversations-Group Show, Galerie Krupic-Kersting, Köln. Walls and Bridges, Motovun Film Festival Kroatien.

Die Werke von Irma Markulin befinden sich u.a. in der Sammlung Dieter Mateschitz, Salzburg, im Museum für die zeitgenössische Kunst Banja Luka in Bosnien und Herzegowina, im Kunsthaus Artes Hannover.

Irma Markulin ist Mitglied der HDLU (Croatian Association of Artist).

Website von Irma Markulin
Galerie Krupic-Kersting
Artist in Residence
Goldrausch-Stipendium
Interview

 

 

Elisabeth Masé
The Source - new Goddess, 2021, Öl auf Leinwand, 140 x 120 cm

Wer sind wir – und warum sind wir, wie wir sind? Es geht um das Bild des Menschen in all seinen wesentlichen Facetten.
Elisabeth Masé ist Malerin, Zeichnerin und Schriftstellerin, stellt Objekte her, fotografiert, entwirft Architektur, produziert Filmdokumentationen und arbeitet mit einer internationalen Tanzkompanie als Dramaturgin, Bühnenbildnerin und Regisseurin.

Elisabeth Masé,
The Source – New Goddesses, 2020, Öl auf Leinwand, 140 x 100 cm

Seit 2016 realisiert sie interdisziplinäre soziale Kunstprojekte in Europa, Westafrika und den USA, u.a. Das Kleid/ The Dress, in Kooperation mit der Tchekpo Dance Company Der Mantel/The Cloak und Die Braut/The Bride. Sie ist 1959 in Basel geboren und studierte an der Basler Hochschule für Gestaltung und Kunst, HGK/FHNW. Von 1984 bis 1997 war sie dort Dozentin. 1994 lehrte sie an der staatlichen Kunstakademie in Oslo. Seit 1996 lebt und arbeitet sie in Deutschland, seit 2012 in Berlin. Sie stellte in Europa und den USA in Museen und Kunstvereinen aus, u.a. Halle Sud in Genf; Kunsthalle Basel; Musée d’Art et d’Histoire, Neuchâtel; Kunsthalle Bielefeld und Bielefelder Kunstverein; Museum MARTa, Herford; Kunstverein Moabit/Galerie Nord sowie Kunstquartier Bethanien, Berlin; Kunstverein Trieste Contemporanea, Triest; Herbert F. Johnson Museum of Art, Ithaca, New York, USA. Zu ihren Werken im öffentlichen Raum gehören u.a. „Les Cours Etoilées“ in der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Neuchâtel (mit Simon Rösch, Architekt), „Der Morgen“ im Museum Waldhof, Bielefeld (mit Andreas Wannenmacher, Architekt, und der „Raum der Stille“ in der Capella Hospitalis (mit BHP Architekten), Bielefeld.

Elisabeth Masé,
The Source – New Goddesses, 2021, Öl auf Leinwand 140 x 100cm

Seit 1992 hat Elisabeth Masé Bücher und grafische Editionen u.a. im Verlag Kleinheinrich, Münster, publiziert, insbesondere „Amerika. Give Me a Reason to Love You“, „Children And Dictators„, „Der Hibiskus Blutet“ und den Roman „Das schlafende Krokodil“. Sie erhielt Auszeichnungen wie den “Swiss Award” und den “Manor Kunstpreis” sowie das Stipendium an der Cité Internationale des Arts in Paris. Ihre Gemälde und Papierarbeiten befinden sich in öffentlichen und privaten Kunstsammlungen in Deutschland, der Schweiz, Italien und den USA.
Website von Elisabeth Mase

Hanna Mehls
Hanna Mehls, Märkischer See, o.J., 55 x 67 cm, Öl/Lwd., Privatbesitz, Foto: Eric Tschernow

Hanna Mehls (1867-1928 in Berlin) war eine deutsche Malerin und Graphikerin. Sie lebte und arbeitete in Berlin. 1896-1928 war sie Mitglied im VdBK, 1909-1927 wirkte sie im Vereinsvorstand mit. Mehls beteiligte sich regelmäßig an den Vereinsausstellungen: 1896, 1898, 1901, 1904, 1905, 1906, 1911, 1923, 1926, 1928, 1928/29 und 1932 (Gedächtnisausstellung). Material befindet sich im VdBK-Archiv.

Hanna Mehls stammte aus einer wohlhabenden Unternehmersfamilie. Sie wurde in Berlin bei Paul Flickel und in München ausgebildet. Die Künstlerin schuf Stadt- und Naturlandschaften und Stillleben. Insbesondere ihre Landschaften sind Beispiele einer meisterhaften Pleinairmalerei. Stilistisch ist Mehls dem Impressionismus zuzuordnen.

Die Malerin war Mitglied im Deutschen Lyceum-Club und ab 1902 Mitglied im Berliner Lokal-Verein der Deutschen Kunstgenossenschaft. Sie stellte 1893-1925 auf der Großen Berliner Kunstausstellung aus. Auf der Weltausstellung in St. Louis/USA wurde sie mit der Goldmedaille ausgezeichnet.

Werke befinden sich in der Galerie „der Panther“, München.

Isa Melsheimer
Isa Melsheimer, 0-Houses, 2012, Detail, Glas, Silikon, Polycarbonat, Glas: 45 x 450 x 380 ©Isa Melsheimer

Isa Melsheimer (*1968) lebt und arbeitet in Berlin. In Skulpturen, Installationen und Grafiken beschäftigt sie sich mit urbanen Lebensräumen und den Bedingungen ihrer Gestaltung und Veränderung. Seit 2015 ist sie Mitglied im VdBK 1867. Im selben Jahr wurde die Künstlerin mit dem Marianne Werefkin-Preis ausgezeichnet und stellte im Haus am Kleistpark, Berlin aus. Im Jahr 2017 nahm sie an der Ausstellung Fortsetzung Jetzt! 150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen, Teil 4, Galerie Alte Kaserne, Zitadelle Berlin-Spandau teil.

Isa Melsheimer studierte 1991-1997 an der HdK (heute UdK) Berlin in der Klasse Georg Baselitz und war dessen Meisterschülerin. Sie erhielt zahlreiche Stipendien und wurde international gefördert, u.a. durch die Stiftung Kulturfonds, Berlin (2002); The Chinati Foundation, Marfa, Texas (2005); die Residenz Villa Aurora, Los Angeles (2007); den Berliner Kultursenat für Istanbul (2008); das Goethe-Institut Lissabon, Portugal (2012); die Deutsche Akademie Rom, Villa Massimo (2013) und das Fogo Island Arts Residency, Foga Island, Canada (2017).

Isa Melsheimer
Isa Melsheimer, Communication With The Rotten Past VII, 2017, Keramik, Glasur, Keramik 74,5 x 75,5 x 66,5 cm, vierteilig ©Isa Melsheimer

Renommierte Museen und Kunstinstitutionen, wie The National Museum of Women in the Arts, Washington (USA), das mumok, Wien, Marta Herford, Espace Louis Vuitton und das Palais de Tokyo in Paris, das Museo Tamayo Arte Contemporáneo. Mexico City und das ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe sowie das Museum Ludwig, Köln zeigten bereits ihre Werke.

Seit 2000 hat die Künstlerin internationale Einzelausstellungen, darunter „corridors”, Bonnefantenmuseum, Maastricht (2004); „Fremdenzimmer“, Stiftung Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Rolandseck (2008); „Mittelland“ mit Daniel Robert Hunziker, Kunsthaus Langenthal (CH); Carré d’art – musée d’art contemporain, Nîmes (F) (2010); „Vermilion Sands and other Stories from the Neon West”, Santa Monica Museum of Art, Los Angeles (2012); „We live in townscape and, after a trek, we shop in Futurism“, art3-art contemporain, Valence; „Kontrastbedürfnis” Ernst Barlach Haus, Hamburg und „Examination of the origins“, Quartz Studio, Turin (I) (2015); „Der tote Palast zitterte – zitterte! “, Mies van der Rohe Haus, Berlin (2017); „Rain”, Le 19 CRAC, Montbéliard (F); „Psychotropische Landschaften, “ Städtische Galerie Delmenhorst – Haus Coburg, Delmenhorst und „The year of the Whale“, Fogo Island Gallery, Canada (2018).

Isa Melsheimer wird von den Galerien Esther Schipper, Jocelyn Wolff und der Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder vertreten.

2016-2018 war sie Gastprofessorin für Experimentelles Zeichnen an der HfBK Braunschweig. Seit 2006 führt sie Workshops und Reviews durch, u.a. an der ETH Zürich, der TU-Cottbus, der Temple University Rome, Visual Arts, der Geneva University of Art and Design, der AdBK Nürnberg, der HfBK Dresden, der Kunsthochschule Mainz und an der Bauhaus-Universität Weimar.

Isa Melsheimer
Isa Melsheimer, We are concrete, We are bodies, We have sex, We are neoretroactive, We are relative, 2014, Faserarmierter Beton, Pflanzen, variabel ©Isa Melsheimer

Arbeiten der Künstlerin befinden sich in folgenden öffentlichen Sammlungen: Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Rolandseck; Bonnefantenmuseum, Maastricht; Berlinische Galerie, Museum für Moderne Kunst , Berlin; CNAP Centre national des arts plastiques und Carré d’art- Musee d’art contemporain de Nîmes (F); Europäisches Patentamt, München; Künstlerhaus Schloß Balmoral, Stiftung Rheinland-Pfalz, Bad Ems; MuDam, Luxembourg; Museum Kunstpalast Düsseldorf; Museum Ludwig, Köln; Parc de Sculptures Contemporaines, Domaine Du Muy, Le Muy (F); Sammlung der Deutschen Bank, Frankfurt; Sammlung Falckenberg, Hamburg; Sammlung Philara, Düsseldorf; Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland; S.M.A.K. Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent (B).

Website von Isa Melsheimer