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Friederike Klotz
Blackbox, 2021, Spiegel, Licht, 30x30x30cm, Foto @ Friederike Klotz, VG Bildkunst

Blackbox, 2021, Spiegel, Licht, 30x30x30cm, Foto @Friederike Klotz, VG Bildkunst

Friederike Klotz arbeitet im Bereich Experimentelle Kunst und studierte an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Sie ist seit 2018 Mitglied im VdBK 1867.

Die Arbeiten von Friederike Klotz, die wie Entwürfe zukünftiger Entwicklungen von Stadt, Natur und Gesellschaft wirken, entstehen anhand experimenteller Anordnungen. Objekte aus transparentem Kunststoff und ehemaligen Verpackungen bilden komplexe Welten, die sich durch verschiedene optische Phänomene wie Vergrößerung, Miniaturisierung, Spiegelung und Bewegung dem eindeutigen Erfassen durch die Betrachter:innen entziehen.

 

Raumansicht Kunstmuseum Bochum, 2021, @ Roland Baege, VG Bildkunst

Die kinetischen Soundinstallationen, Objekte und Fotografien führen in ein Universum, in dem wir – anstatt wie gewohnt unbewusst inhärente Mitglieder einer unüberschaubaren Population zu sein – Gelegenheit bekommen, (unsere) Teilhabe aus der Distanz zu überblicken.

https://friederike-klotz.de

Gertrude Köhler
Gertrude Köhler, Selbstbildnis

Gertrude Köhler, 1920 in Berlin geboren, begann 1947 ein Studium an der Hochschule für angewandte Kunst Berlin bei Gerhard Kreische und Elenita von Feistmantel. 1950 setzte sie ihre Ausbildung in den Fachbereichen Wandgestaltung, dekorative Kunst und Lithografie an der Hochschule für bildende Künste Berlin fort und wurde Meisterschülerin bei Prof. Hans Kuhn. Aufträge im Bereich der angewandten Kunst wie Entwürfe zur Farbgestaltung von Außenfassaden im sozialen Wohnungsbau in Paris oder die Konzeption eines Eingangstores einer Schule in Madagaskar prägten die Arbeit der Künstlerin in den 1950er und 1960er Jahren. Daneben zählen Aquarelle, Zeichnungen, Gouachen, Grafitarbeiten, aber auch Entwürfe für Textilien und Bucheinbände zu ihrem umfangreichen Oeuvre. Ihre seit 1953 in nationalen und internationalen Ausstellungen vertretenen Werke wurden 1959 mit dem Kunstpreis für Grafik der Stadt Wolfsburg sowie 1991 mit der Goldmedaille für Aquarell in Bergamo-Mapello/Italien prämiert. Gertrude Köhler lebte bis zu ihrem Tod 2014 in Berlin, sie war seit 1986 Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen.

>>> www.kunstflur.de/_gertrude/website/bilder1.html

Rachel Kohn
Rachel Kohn, Ort II, 2015, Steinzeug, 11 x 25 x 22 cm, Foto: © Gerhard Haug, © Rachel Kohn

1962 in Prag geboren, studierte sie an der Akademie der bildenden Künste in München und schloss als Meisterschülerin ab. Studienaustausche brachten die Bildhauerin nach Israel, Bolivien und Mexiko. Sie wurde von der Künstlerförderung Berlin und der Stiftung Zurückgeben gefördert und realisierte zahlreiche Ausstellungen, unter anderen im Museum Schloss Obernzell, Willy Brandt Haus Berlin, MMK Passau, im Gerhard Marcks Haus Bremen, im Berend Lehmann Museum Halberstadt, Museum Tempelhof, Galerie Netuschil, Darmstadt sowie in der Galerie Ruhnke in Potsdam.

Rachel Kohn
Rachel Kohn, abhängig, 2015, Steinzeug, H 73 cm, Foto © Rachel Kohn

Mehrfach wurde sie zu Kunst am Bau Wettbewerben eingeladen.
2016 gewann sie die Ausschreibung »Gestaltung des Gemeindesaales der jüdischen Gemeinde Nürnberg« und verwirklichte dort eine 12 m lange Wandinstallation.
In Augsburg, Otterndorf und in Berlin stehen Werke von Rachel Kohn im öffentlichen Raum.
Ihr Material ist größtenteils hochgebrannter Ton. Die Künstlerin reizt das zerbrechliche und gleichzeitig harte Material Ton oft bis an seine Grenzen aus.

Als Mutter von 3 Kindern beschäftigte sie das Thema Familie und das dabei Erlebte und Beobachtete. Das Aufwachsen von Kindern, ihre Beziehungen untereinander, Beziehungen generell, mögliche und unmögliche Kommunikation, Abhängigkeiten und patriarchale Strukturen. Aber auch Bezüge zu politischen Ereignissen finden sich in ihren Werken wieder wie die Zerstörung von Häusern/Heimat, das Thema Migration oder das Themenfeld Gedenken.

Rachel Kohn
Rachel Kohn, Himmelsangst, Mahnmal in Otterndorf, 2009, Bronze, 60 x 88 x 68 cm, Foto © Rachel Kohn

2009 wurde ihr Denkmal für getötete Kinder von Zwangsarbeiterfrauen in Otterndorf in Niedersachsen eingeweiht.

Ihre Skulpturen tragen die Signatur unserer Gegenwart, reichen aber weiter hinein ins allgemein Menschliche. Sie geben Raum für Gedanken, Assoziationen, Träume – manchmal auch für Albträume. Rachel Kohn schafft bildnerische Verdeutlichungen von im Unterbewusstsein verankerten Einstellungsdispositionen, die unser Fühlen, Reflektieren und Handeln prägen.

Seit 2007 ist Rachel Kohn im Vorstand des Frauenmuseum Berlin, in dem sie sich auch als Kuratorin einbringt. Sie engagiert sich zusätzlich politisch und ist im Aktionsbündnis fair share! Sichtbarkeit für Künstlerinnen aktiv.
Seit 2020 ist sie Mitglied im VdBK 1867.

Webseite: www.rachel-kohn.de

Rachel Kohn
Rachel Kohn, Blickwechsel, 2020, Steinzeug, 46 x 40 x 20 cm, Foto © Rachel Kohn
Käthe Kollwitz
Käthe Kollwitz, Portraitfoto, 1927, Foto: Hugo Erfurth © Privatbesitz

Käthe Kollwitz, geborene Schmidt (1867-1945) war eine deutsche Grafikerin, Bildhauerin und Malerin. Sie lebte und arbeitete in Berlin. An der Zeichen- und Malschule des VdBK war sie 1885-86 Schülerin und 1897-1903 Lehrerin für Grafik und Zeichnen. Als Vereinsmitglied 1901-1943 beteiligte sie sich an den Vereinsausstellungen: 1901 (mit: ein Weberaufstand), 1904, 1905, 1911, 1928/29, 1929, 1930. Material befindet sich im VdBK-Archiv.

Käthe Kollwitz erhielt ersten Malunterricht 1881 in Königsberg. Ihr Kunststudium, das sie an der Zeichen- und Malschule des VdBK aufgenommen hatte, setzte sie 1887 bei Ludwig Herterich an der Münchner Damenakademie und 1904 an der Académie Julian in Paris fort. In Auseinandersetzung mit Max Klinger gelangte sie zu ihrer einzigartigen Grafikkunst. Ihre sozialkritischen Motive, zu denen sie u.a. die Bekanntschaft mit Gerhard Hauptmann und sein Stück „ein Weberaufstand“ anregte, richten den Blick auf die gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten im Kaiserdeutschland, insbesondere die Ausbeutung der Arbeiterschicht. Mit ihrem gleichnamigen Grafikzyklus zu Hauptmanns Theaterstück (1895-98) wurde die Künstlerin schlagartig berühmt. In der Folge schuf sie Arbeiterportraits sowie Plakate, Grafikzyklen und Skulpturen zu den Themen: Krieg, Tod und Mutterschaft. Käthe Kollwitz, die überzeugte Pazifistin war, hatte in ganz Deutschland Ausstellungen. 1919 wurde sie Mitglied der Akademie der Künste und 1928 als erste Frau zur Professorin für Grafik an der Hochschule für bildende Künste Berlin berufen. Unter den Nationalsozialisten wurde sie entlassen und erhielt 1936 Berufsverbot.

Pauline Kraneis
Ghasgai, 2005 Bleistift auf Papier, 173 x 310 cm Foto: Friedrich Rosenstiel

Pauline Kraneis

Sternwartestraße, 2016
Bleistift auf Papier, 105.5 x 141 cm
Foto: Marcus Schneider

Pauline Kraneis, (*1970) lebt und arbeitet in Berlin. Seit 2019 ist sie Mitglied im VdBK 1867 e.V. und nimmt 2021 an der Ausstellung des VdBK 6 aus 60, Schwarz + Weiss im Käthe Kollwitzmuseum teil.

In ihren Zeichnungen und ortsbezogenen Zeichnungsinstallationen reflektiert Pauline Kraneis Strukturen privater und öffentlicher Räume. Die Künstlerin interessiert sich für architektonische Gegebenheiten von Flugfeldern, Verkehrswegen oder Interieurs ebenso wie für das Ornament von Teppichen, Parkettböden oder Gardinen. Zeichnend nähert sich Kraneis diesen Gefügen, analysiert und zerlegt sie, um sie durch Auslassungen, Reihungen oder perspektivische Verschiebungen zu neuen Raumbildern zu restrukturieren. „Die Zeichnungen der Künstlerin verrätseln den Raum, zwingen zur Neuverortung und machen den Zweifel am Sichtbaren mit Hilfe des Abbildes sichtbar. (…) Wir können uns diese Bilder als den Ort vorstellen, an dem sich die gesehene, erinnerte oder imaginierte und die gezeichnete Welt einander berühren.“ (Harald Uhr, in: LINIE LINE LINEA, Zeichnung der Gegenwart. DuMont, 2010)

Pauline Kraneis studierte 1992 – 1999 Bildende Kunst an der Hochschule der Künste Berlin und Glasgow School of Art. Sie schloss als Meisterschülerin von Dieter Hacker ab. Es folgten Auszeichnungen und Förderungen u.a. durch das Goldrausch Künstlerinnenprojekt (2000), den Kunstfonds Bonn (2001), Arbeitsstipendien des Berliner Senats (2002 und 2009), der GASAG Förderpreis (2006). 2012 wurde ihr Entwurf its like talking to ghosts für Kunst am Bau an der BTU Cottbus prämiert und realisiert, 2021 Selmas Werkstatt für die Kindergärten NordOst in Berlin.

Seit 2010 lehrt die Künstlerin in der Grundlehre der UdK Berlin Zeichnung und hatte 2018 – 2021 dort eine Gastdozentur. Lehraufträge führten sie an die Kunstakademie Stuttgart, Universität Kassel und Kunstakademie Nanjing China, sowie 2011/12 als Gastprofessorin an die BTU Cottbus.

Pauline Kraneis stellte in zahlreichen nationalen und internationalen Institutionen aus, darunter Arter Istanbul/Türkei, Adam Art Gallery Te Pātaka Toi, Wellington/Neuseeland, Akademie der Künste, St. Petersburg/RU, MALG, Pelotas/Brasilien, ICA, London, Kunstmuseum Bonn, Kupferstichkabinett Berlin, Bonner und Kasseler Kunstverein, sowie Kunstverein Tiergarten/Galerie Nord und NGBK, Berlin. Ihre Arbeiten befinden sich u.a. in der Sammlung des Kupferstichkabinetts Berlin.

Ihre Monografie Passage erschien 2019 bei Argobooks Berlin, ebenso Borsig 33 (2008). Weitere Veröffentlichungen sind: Gelände (2004, gefördert im Rahmen des Bleckede Stipendiums), stars&stripes VIII (2003, hrsg.Bonner Kunstverein) und terminals (2001, hrsg. Goldrausch Künstlerinnenprojekt). Beiträge der Künstlerin finden sich u.a. in LINIE LINE LINEA, Zeichnung der Gegenwart (2010), Wittgenstein in New York (2005), DuMont, Berlin und Köln und Räume der Zeichnung, Akademie der Künste/Verlag für Moderne Kunst Nürnberg.

Pauline Kraneis wird vertreten durch Galerie M+R Fricke Berlin: www.galeriefricke.de

Website der Künstlerin: www.paulinekraneis.com

Pauline Kraneis
Verschnitt, 2014
Bodeninstallation, Aluminium beschichtete Trittschallmatte, ca. 10 x 20 m, Espace Surplus LeGrand, Berlin
Foto: Nikolas Theilgaard