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Cornelia Paczka-Wagner
Cornelia Paczka-Wagner, Wile zum Werk!, 1916, Feder/Papier, 31 x 45 cm, Akademie der Künste, Berlin Kustsammlung © Akademie der Künste, Berlin Kustsammlung

Cornelia Paczka-Wagner (9.8.1864 Göttingen-nach 1930) war eine deutsche Malerin, Grafikerin und Bildhauerin. Sie lebte und arbeitete in Berlin. Paczka-Wagner war 1885/6 Schülerin an der Zeichen- und Malschule des VdBK, 1896-1930 Vereinsmitglied und 1896, 1898, 1901, 1904, 1911, 1914 und 1928/29 auf den Vereinsausstellungen vertreten. Material befindet sich im Archiv des VdBK in der Akademie der Künste.

Cornelia Paczka-Wagner wurde zusammen mit Käthe Kollwitz bei Karl Stauffer-Bern in der Zeichen- und Malschule des VdBK1867 ausgebildet. Im Anschluss studierte sie bei Johann Caspar Herterich an der Münchner Kunstakademie und an einer Pariser Privatakademie.

1888-1894 lebte sie in Rom, 1894 hielt sie sich in Madrid auf und war ab 1895 in Berlin ansässig. Seit 1890 war sie mit dem ungarischen Maler Franz Paczka verheiratet und mit Max Klinger und Karl Stauffer-Bem befreundet. In Umfeld des Symbolismus und Art Deco entwickelte die Künstlerin technisch vollendete und motivisch höchst eigenständige Werke. Cornelia Paczka-Wagner befasste sich hauptsächlich mit Frauendarstellungen, die sie durch Allegorisierung und Idealisierung mit einer erhöhenden, geheimnisvollen Aura versah. Die Künstlerin schuf auch Wandbilder und Brunnen.

Cornelia Paczka-Wagner stellte in Berlin, Budapest, Hannover, Frankfurt a. M., München und Dresden aus. 1910 war sie auf der Biennale in Venedig, 1926 auf der Großen Berliner Kunstausstellung vertreten. Die Künstlerin erhielt zahlreiche Preise, darunter die Bronzemedaille in Paris (1900) und den Ehrenpreis auf der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik, Leipzig (1914). Sie war Mitglied im Deutschen Lyceum-Club und in der Vereinigung der Graphiker.

Ihre Werke befinden sich in folgenden Museen und Sammlungen: Kupferstichkabinett Dresden, Kupferstichkabinett Berlin, Ungarische Nationalgalerie, Budapest.

Emerita Pansowová
Emerita Pansowová, die Bildhauerin mit ihrer Skulptur Gret Palucca, 2009, Gips, Höhe 185 cm, Foto: Bernd Kuhnert aus dem Archiv von E.P., Bearbeitung Michael de Maizière, ©Emerita Pansowová

Emerita Pansowová (*1946) ist eine deutsch-slowakische Bildhauerin mit ungarischen Wurzeln. Sie lebt und arbeitet in Prenden bei Berlin. Ihre bevorzugten Materialien sind Stein und Bronze. Die Künstlerin, die zahlreiche Skulpturen für den öffentlichen Raum geschaffen hat, ist seit 1993 Mitglied des VdBK 1867. Sie beteiligte sich an Ausstellungen des VdBK, zuletzt 2017 an „Fortsetzung jetzt. 150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen, Teil 4“, Alte Kaserne, Zitadelle Spandau, Berlin. Material befindet sich im Archiv des VdBK in der Akademie der Künste, Berlin.

Emerita Pansowová
Emerita Pansowová, Kauernde, 1998, Bronze, Höhe: 28,5 cm, Foto: Bernd Kuhnert aus dem Archiv von E.P., Bearbeitung: Michael de Maizière,©Emerita Pansowová

Emerita Pansowová studierte 1962–1966 Holzbildhauerei an der Fachschule für angewandte Kunst (SSUP), Bratislava, bei L.Korkoš und A. Drexler. 1967-72 folgten ein Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Karl Heinz Schamal und Arnd Wittich und 1974-1977 an der Akademie der Künste der DDR. Sie schloss als Meisterschülerin bei Ludwig Engelhardt ab.

Die Bildhauerin hat folgende Stipendien, Preise und Auszeichnungen erhalten: Gustav-Weidanz-Preis der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein (1975). Studienaufenthalt in Aserbaidschan, eh. UdSSR (1977). Will-Lammert-Preis der Akademie der Künste Ost-Berlin (1985). Kunstpreis der Gewerkschaften, Ost-Berlin, 1. Preis beim Wettbewerb für Foyergestaltung der Kleist-Gedenkstätte Frankfurt/Oder (1989). Förderstipendium der Senatsverwaltung für Kultur, Berlin (1991). Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds (1992). Künstlerische Teilnahme am Bildhauersymposium in Remschutz-Saalfeld (1994). Wettbewerb und Realisierung des Entwurfs für den Brunnen des Stralsunder Altmarkts und den Steintorplatz in Bernau (2003). Kunstpreis für Plastik der Märkischen Oderzeitung (2009). Aufstellung der lebensgroßen Skulptur „Die große Palucca“ auf dem Garnisonkirchplatz in Berlin-Mitte, künstlerische Teilnahme am Bildhauersymposium „Steine ohne Grenzen“, Bernau b. Berlin (2012).

Emerita Pansowová
Emerita Pansowová, Schreitende, 1980, Bronze, Höhe: 182 cm, Standort: Berlin-Marzahn, Foto: Bernd Kuhnert aus dem Archiv von E.P., Bildbearbeitung: Michael de Maizière, ©Emerita Pansowová

Die Arbeiten von Emerita Pansowová wurden an repräsentativen Kunstorten ausgestellt, z.B.: Staatliche Galerie Moritzburg, Halle; Altes Museum, Berlin; Alte Nationalgalerie Berlin; Galerie Poll, Berlin; Galerie Mitte, Berlin; TU Berlin Mathematische Fachbibliothek; Galerie unter dem Wasserturm, Neuenhagen; Galerie des Slowakischen Instituts in Berlin; Dorfkirche Prenden und im Jenaer Kunstverein „Roter Turm“. Zuletzt (Auswahl): „Mitten im Raum – Plastiken von Emerita Pansowová“, Kunstparkhaus EWE, Strausberg (2010). „Kunst-Stadt-Landschaft“, Galerie im Rathaus, Biesenthal. Realismus als Methode – Sechs Berliner Bildhauer, Galerie Poll, Berlin (2011). Retrospektive, Plastikgalerie Schlosskirche Neustrelitz (2015). Emerita Pansowová, Plastiken und Zeichnungen, Galerie des Städtischen Museums Eisenhüttenstadt und Retrospektive mit Pastiken und Zeichnungen, Botschaft der Slowakai, Berlin (2016).

Werke der Bildhauerin befinden sich in folgenden öffentlichen Sammlungen: Berlinische Galerie, Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Berlin, NBK Berlin, Nationalgalerie Berlin, Kloster Unserer Lieben Frau, Magdeburg, Staatliche Galerie, Halle, Galerie Poll sowie an folgenden öffentlichen Standorten: Allee der Kosmonauten, Trusetaler Straße und Ev. Kirchenzentrum in Berlin-Marzahn, Möllendorffstraße in Berlin-Lichtenberg, Neuer Skulpturenweg in Biesenthal, Bernau bei Berlin, Terrassengarten im Kloster Kamp in Kamp-Lintfort, Kleist-Gedenkstätte Frankfurt/Oder, Rheinsberg, Hotel am See, Liebenberg, Seehaus.

Emerita Pansowová im VdBK-Archiv der Akademie der Künste, Berlin

Heide Pawelzik
Heide Pawelzik Installation Rhizome, Aquarellpapier und Feuer, 60 qm Frauenmuseum Bonn 2011 Foto © Boris Sieverts

Heide Pawelzik (* 1942 in Bad Eilsen, 2021 Berlin), lebt und arbeitet in Berlin und Linxe, Frankreich. In ihrer Arbeit konzentriert sie sich auf raumgreifende Installationen. Seit 2020 ist sie Mitglied des VdBK 1867 e.V.

Heide Pawelzik
Ohne Sprache (Ausschnitt), Elisabethkirche Berlin 2018,  Foto © Simon Sieverts

Das Oevre von Heide Pawelzik besteht vorwiegend aus großen Bodeninstallationen. Jede dieser Arbeiten setzt sich aus zahlreichen, jeweils etwa gleich großen Objekten, zusammen, die fast immer einzeln handwerklich hergestellt werden, sei es aus Kohle, Asche, Leim, Blei oder Wachs. Die Installationen wirken zunächst klar und ruhig, doch lösen die Elemente in ihrer Häufung bzw. seriellen Reihung und durch die oft graue oder dunkle Materialität, besonders in den frühen Arbeiten, auch Assoziationen von Leid und Schuld aus. Zwischen dem Schönen und Ästhetischen der Arbeiten von Heide Pawelzik und den hervorgerufenen Assoziationen entsteht eine schwer zu benennende Spannung.

Heide Pawelzik studierte in Berlin an der HdBK (Hochschule der Bildenden Künste, heute UdK) in der Klasse von Hann Trier und wurde dort Meisterschülerin.

Heide Pawelzik
Ohne Sprache, Wachshäute, Bodeninstallation 250 qm, Elisabethkirche Berlin 2018, Foto © Simon Sieverts

Sie heiratete den Architekten Tom Sieverts, mit dem sie drei Kinder hat. Ab 1978 lebte die Familie in Bonn. Heide Pawelzik wurde Mitglied der Ateliergemeinschaft im Frauenmuseum Bonn und gründete mit einigen der Künstlerinnen die Gruppe ´zart&zackig`. Sie engagierte sich im Frauernmuseum und kuratierte etliche Ausstellungen. 1989 erhielt sie den Kunstpreis und ein Stipendium der Stadt Bonn, 1991 das Stipendium ´Transfer` des Kultursekretariats Nordrhein-Westfalen und 2004 die ´August Macke Medaille`. Seit 2000 lebt sie wieder in Berlin.

Sie ist in zahlreichen Einzel- und Gruppenaustellungen international vertreten, darunter 1973 bis 1985 Darmstädter Sezession (Darmstadt/Ankara/Izmir/Istanbul), 1985 Städtisches Kunstmuseum Bonn, 1989/90Bonner Kunstverein, 1990 Museum of Modern Art Oxford, 1991 Kampnagelfabrik Hamburg, 1991 Städtische Galerie Schloss Oberhausen; 1991 Kunsthalle Rostock, 1994 Keravan taidemuseo Finnland, 1994 SzentIstván Király Múzeum Ungarn, 1999 ´Verborgene Orte` Brückenköpfe Erpel-Remagen, 2002 ´weltbewegt` Frauenmuseum Bonn (mit Ilse Wegmann),

Heide Pawelzik
Plan, Installation mit Aktenkoffer, Asche,  für die Ausstellung ´Verborgene Orte` Brückenköpfe, Erpel-Remagen 1999, Foto © Boris Sieverts

2007 Zhu Qizhan Art Museum Shanghai China (Fotos / Röntgenbilder gerollt je 15 m²), 2004 Gabriele-Münter-Preis-Ausstellung Martin-Gropius-Bau Berlin, 2004 ´selection – August Macke Medaille` Kunstmuseum Bonn, 2015 Museum Frauen Kultur Fürth, 2018 Elisabethkirche Berlin (´Ohne Sprache` Bodeninstallation aus Wachshäuten 250qm), 2020 Frauenmuseum Bonn

Ihre Werke befinden sich in folgenden Museen: Städtisches Kunstmuseum Bonn, Museum für Sepulkralkultur Kassel, Rheinisches Landesmuseum Bonn, Frauenmuseum Bonn

Website: www.heidepawelzik.com

Annalise Pilasik

Annalise Pilasik, Stillleben mit Melone“, 1972, Öl auf Malpappe, 50 x 69,5 cm, Sammlung Krupp
Annalise Pilasik, Stillleben mit Melone“, 1972, Öl auf Malpappe, 50 x 69,5 cm, Sammlung Krupp

Annalise (auch Annaliese, Annelise, Anneliese) Pilasik, geborene Ludewig, (10.03.1903-12.04.1989 in Berlin) war eine deutsche Malerin und Grafikerin. 1961-1989 war sie Mitglied, 1966-1969 Schriftführerin des VdBK1867. 1963-88 beteiligte sie sich fast jährlich an den VdBK-Ausstellungen (1963, 1964, 1967,1968, 1969, 1970, 1972, 1974, 1975, 1976, 1978, 1982, 1984, 1986, 1987, 1988).

Pilasik begann ihre Ausbildung in der Nachkriegszeit und als über Vierzigjährige beim Spandauer Maler Hans Szym. Als junger Frau war ihr nicht – wie ihrem Bruder Albert Ludewig – eine künstlerische Ausbildung gewährt worden. Doch dann nahm Annalise Pilasik ihre ästhetische Ausbildung spät und couragiert in die eigenen Hände: Sie besuchte die Sommerakademie bei Oskar Kokoschka in Salzburg, dann die Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Hier absolvierte sie die Grundklasse bei Hölzmann und studiert Aktzeichnen bei Rudolf Bednarczik, Portrait bei Bernhard Borchert und Ölmalerei bei Hermann Bachmann. Die Eindrücke ihrer ausgedehnten Reisen nach Asien, Südeuropa und Afrika in den Folgejahren schlagen sich deutlich in ihrem Werk und seiner Weiterentwicklung nieder.

Annalise Pilasik, Im Zoo“, undatiert – etwa 1966, Linolschnitt/Pergament, 48,5 x 31,4 cm, Sammlung Krupp
Annalise Pilasik, Im Zoo“, undatiert – etwa 1966, Linolschnitt/Pergament, 48,5 x 31,4 cm, Sammlung Krupp

Sie gelangte zu einer Aquarelltechnik in strahlenden Farben, schuf eine Vielzahl an Portraits in Öl und entfaltete im Linolschnitt eine bemerkenswerte Formstrenge und Ironie. Dabei experimentierte sie ihr Leben lang mit den verschiedensten Materialien und Zugangsweisen. Ebenso eine leidenschaftliche Sammlerin, verarbeitete sie Fundstücke in unkonventionellen Collagen und Schubkastenzyklen.

Im Bewusstsein, dass der individuelle künstlerische Weg für eine Fau mit großen Widerständen zu gehen war, trat sie 1961 dem VdBK bei und engagierte sich dort bis zu ihrem Tode 1989.

Annalise Pilasik, Im Atelier“, undatiert, Öl/Leinwand, Sammlung Krupp

1969 stellte sie im Kunstamt Neukölln aus, ebenfalls im Rathaus Spandau, in der Galerie von Kalkstein. Sie nahm an Gruppenausstellungen in Salzburg, Marseille, Seguret, und Siegen teil. Eine letzte große Werkschau fand 2003 im Palas der Zitadelle Spandau statt und erinnerte posthum an ihren 100ten Geburtstag.

Ihre Werke befinden sich in der Sammlung Hans-Georg Krupp, Lingen und 50 Exponate, insbesondere aus dem grafischen Werk, in der Akademie der Künste, Berlin. (im)

Rita Preuss

Rita Preuss wurde 1924 in Berlin-Charlottenburg geboren und blieb zeitlebens mit ihrer Heimatstadt verbunden. Während des zweiten Weltkrieges ließ sie sich bei der Fa. Siemens zur technischen Zeichnerin ausbilden und nahm erste Zeichenstunden im Atelierhaus von Max Stopp. Von 1946 bis 1952 absolvierte sie ein Studium an der Hochschule der Künste Berlin bei verschiedenen Lehrern, zuletzt war sie Meisterschülerin bei Max Pechstein. Als freischaffende Künstlerin in Berlin arbeitend, wurden ihre stets dem Realismus verpflichteten Gemälde in zahlreichen nationalen Ausstellungen präsentiert. Seit den 1960er Jahren wandte sich die Malerin verstärkt der angewandten Kunst zu und schuf großformatige Wandbilder, Mosaiken und Glasmalerein, die ca. vierzig öffentliche und private Gebäude in West-Berlin zieren. 1980 trat Rita Preuss der internationalen Vereinigung zeitgenössischer Mosaikkünstler bei, 1985 dem Verein der Berliner Künstlerinnen, dem sie seit 1987 als Vorstandsmitglied angehörte. Ihr künstlerisches Lebenswerk wurde 2000 mit dem Hanna-Höch-Preis des Landes Berlin und einer Einzelausstellung im Berliner Lapidarium geehrt. Anlässlich ihres 80. Geburtstags fand 2004 eine umfassende Retrospektive in der Stiftung Stadtmuseum Berlin, Nikolaikirche statt. Im Mai 2011 wurde Rita Preuss zur ersten Vorsitzenden des VdBK gewählt.
>>> www.rita-preuss.de