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Friederike Jokisch
JOKISCH_somnambul_238x388cm_2020

Friederike Jokisch
JOKISCH_Sturm_200x160_2020

Die Malerin Friederike Jokisch, geboren 1981 in Leipzig, lebt und arbeitet sowohl in Berlin als auch in ihrer Geburtsstadt. Seit 2018 ist sie Mitglied im Verein der Berliner Künstlerinnen 1867. Sie studierte 2002–2008 Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) bei Prof. Arno Rink und Prof. Neo Rauch. Bei Prof. Rauch war Jokisch ab 2008 zwei Jahre Meisterschülerin.

Erinnerungen und Skizzen bilden die Arbeitsgrundlage für ihre Wunschlandschaften auf Papier und Leinwand, die die Betrachtenden in andere Welten tragen. Diese imaginären Orte lässt Jokisch vor dezenten, farbigen Hintergründen entstehen, die wie ein sanftes optisches Rauschen wiederkehrende Motive in den Fokus bringen. Zugvögel und Fledermäuse, Quallen und Kraken, aber auch Schweine bewohnen diese menschenleeren Universen, die von der Natur zurückerobert werden: Nur hier und da zeigen sich vereinzelt Spuren von vielleicht schon vergangener menschlicher Existenz. Im zeichnerischen Duktus fügen sich die Elemente rhythmisch – fast ornamental – zu einer flächigen Komposition, die sich in einen Rapport setzen ließe und an die Illusionen M.C. Eschers erinnert.

Neben den Motiven aus Flora und Fauna entfalten vor allem die bewusst gewählten Farben emotionale Assoziationen. Reduziert auf wenige Nuancen, schafft Jokisch harmonische Farbakkorde, die ihre Bilder vor allem in Öl und Pastell aus der Farbigkeit heraus entstehen lassen – ohne dabei die Gegenständlichkeit zu negieren. Die elegante Balance von Form und Farbe im Spiel mit Wiederholung, Spiegelung und Transparenz schafft Mehrdeutigkeit in diesen modern-romantischen Traumlandschaften im Zeichen der Neue Leipziger Schule.

Friederike Jokisch nahm seit 2005 jedes Jahr an zahlreichen Gruppenausstellungen teil, beispielsweise 2011 in der Stadtgalerie Altötting („Delikatessen“), 2014 im Kunstmuseum Ahrenshoop („Das flüssige Element“), 2019 im Käthe-Kollwitz-Museum Berlin („12aus46“) und 2020 im Kunst- und Projekthaus Torstraße 111 („Dreiphasen“). Einzelausstellungen zeigten unter anderem 2017 und 2020 in Leipzig die Baumwollspinnerei („Uncover, Archiv massiv“ und „Vertige“), 2018 in Frankfurt a. M. die Galerie Hübner + Hübner („Neue Ufer“) und 2021 die White Square Gallery in Berlin („…nicht irgendein Planet“). 2011 war die Künstlerin als Stipendiatin Teil des Projekts „Il monte analogo“ in San Lorenzo und erhielt 2020 ein Stipendium vom Kulturvoll e.V.

Werke Jokischs befinden sich in der Sammlung Kunsthalle der Sparkasse Leipzig. Vertreten wird die Künstlerin durch die Galerie Hübner + Hübner, die White Square Gallery  und Thaler Originalgrafik.

Webseite von Friederike Jokisch

Ilse Jonas
Ilse Jonas, Bäume am Strand, 1915, 38 x 45 cm, Wasserfarben/Pappe, Privatbesitz

Ilse Jonas (29.5.1884–30.4.1922 in Berlin) war eine deutsche Malerin. Sie studierte 1904–1909 an der Zeichen- und Malschule des VdBK1867 bei Margarete Hoenerbach. 1922 wurde sie Mitglied, starb jedoch im selben Jahr. Jonas lebte und arbeitete in Berlin.

Die Tochter des Mitbegründers des Schiller-Achivs in Marbach bildete sich im Privatunterricht aus. Dann schrieb sich Ilse Jonas in die Zeichen- und Malschule des VdBK 1867 ein, wo sie Anatomie- und Aktkurse sowie die Portraitklasse der Schuldirektorin, Margarete Hoenerbach besuchte. 1911 studierte sie im Privatatelier des Secessionskünstlers Leo von König. Sein Spezialgebiet für Portraits und Landschaften wies Ilse Jonas den Weg. 1912 wechselte sie zu den „Studienateliers für Malerei und Plastik“, der Lewin-Funcke-Schule, wo sie Unterricht in Bildhauerei nahm. Bald musste sie diese Ausbildung jedoch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.

Ilse Jonas bereiste Deutschland, Österreich und die Schweiz und fertigte zahlreiche Landschaftsskizzen an. Ihre Gemälde geben Motive aus Ostfriesland, Thüringen und von der Ostsee wider. Dabei verfolgte sie, wie z.B. in den Werken „Bäume am Strand“ oder „Kiefern über Dünen“ einen spätimpressionistischen Stil, der als sehr modern galt.

1916 nahm Ilse Jonas Kontakt zum Gründer der Schwaaner Künstlerkolonie in Mecklenburg auf. Hier schuf sie Zeichnungen von der Umgebung, die die Auseinandersetzung mit der Kunstauffassung dieser Künstlerkolonie belegen. Auch in ihren anderen Werken, vornehmlich Portraits und Landschaften, vermittelt sich ein unspektakulärer, beschaulicher Ansatz, der von der Freilichtmalerei des späten 19. Jahrhunderts geprägt ist.

Von Ilse Jonas sind bislang 50 Bilder, kleine Skulpturen und 6 Skizzenbücher bekannt.