Käthe Münzer-Neumann (31.5.1877 Breslau-26.12.1976 Paris) war eine deutsche Malerin mit jüdischer Herkunft. Sie lebte und arbeitete u.a. in Berlin und Paris. Münzer-Neumann studierte um 1900 an der Zeichen- und Malschule des VdBK bei Franz Skarbina und Max Uth. Sie war 1904-1933 Mitglied im VdBK und beteiligte sich an den Vereinsausstellungen: 1904, 1911, 1923, 1927, 1928/29, 1929, 1930, 1931, 1932 und 1933. Material befindet sich im Archiv des VdBK in der Akademie der Künste.

Käthe Münzer-Neumann vervollständigte ihre Kunstausbildung 1909 an der Pariser Académie Julian bei Ernest Joseph Laurent und Edmond François Aman-Jean. Bis 1929 unternahm sie zahlreiche Studienreisen und hielt sich in Warschau, St. Petersburg, Kopenhagen und den Niederlanden auf. 1929 zog sie erneut nach Berlin, wo sie neben der freien Kunst Karikaturen für Kunst- und Kulturmagazine, wie die “Lustigen Blätter”, “Ulk”, “Jugend” und “Das Narrenschiff” schuf. Käthe Münzer-Neumann malte Porträts, Landschaften, Stillleben und Genrebilder im Stil der neuen Sachlichkeit und des neuen Realismus.

Die Verfolgung durch die Nationalsozialisten stoppte die Karriere der Künstlerin und zwang sie zur Emigration. 1933 wanderte sie nach Paris aus. Hier erlebte sie die deutsche Besatzung, von dem ihr eindrückliches Portrait einer jungen jüdischen Mutter mit ihrem Baby vor der Pariser Stadtsilhouette zeugt. Die Malerin selbst überstand die Zeit im Untergrund.

Sie schloss sich der Societé des Artistes Francais und der Societé Nationale des Beaux Arts an, wo sie regelmäßig ausstellte. Weitere Ausstellungsbeteiligungen hatte sie im Salon d’Automne, im Salon des Indépendants und Salon des Humoristes. Nach 1945 machte sie sich in Frankreich einen Namen. Vor ihrer Emigration war Käthe Münzer-Neumann auf der Großen Berliner Kunstausstellung sowie den Ausstellungen der Berliner Secession und des Deutschen Lyceum-Clubs vertreten. 1907 stellte sie mit 50 anderen Künstlerinnen und Künstlern in der Gesellschaft zur Unterstützung jüdischer Kunst aus.

Ihre Werke befinden sich in folgenden Museen und Sammlungen: Märkisches Museum, Berlin, Centre Pompidou in Paris, Galerie Nationale du Jeu de Paume in Paris u.a.