Hertzer Else

Else Hertzer (24.11.1884 in Wittenberg-9.2.1978 Berlin) war eine deutsche Malerin und Graphikerin. Sie lebte und arbeitete in Berlin und war eng mit dem VdBK verbunden. Hertzer bildete sich bei George Mosson an der Zeichen- und Malschule aus. 1928-1941 sowie 1959-1978 war sie Vereinsmitglied. 1928-1930 wirkte sie im Vorstand mit, 1930-1933 war sie Schriftführerin. Die Künstlerin beteiligte sich 1928-1941 und 1958-1978 regelmäßig an den Vereinsausstellungen. Material befindet sich im VdBK-Archiv.

Neben ihrer Ausbildung an der Zeichen- und Malschule studierte Else Hertzer 1929 bei André Lothe in Paris. Studienreisen führten sie nach Dalmatien, Italien, Spanien und in die Alpenländer.

Seit ihrer Heirat 1909 lebte und arbeitete Else Hertzer in Berlin. Sie schuf Stadt- und Landschaftsmotive, Portraits und Großstadtszenen. Auch hielt sie politische Ereignisse, so die Mobilmachung (1918) oder den Kapp-Putsch (1920) fest. Die Arbeiten aus der Zeit vor 1933 sind von starker, expressiver Farbigkeit und gehören stilistisch dem Expressionismus an. 1940 erhielt die Künstlerin den Auftrag ihrer Geburtsstadt Wittenberg, den Stadtbunker mit Motiven der Stadtgeschichte in Fresko auszustatten. Hertzers Wirken in der Zeit des Nationalsozialismus bedarf noch der Aufarbeitung. 1945 dokumentierte sie in einem graphischen Mappenwerk die Zerstörung Wittenbergs und die Flüchtlingsströme. Darunter befinden sich auch neun eindrückliche Portraits von indischen Kriegsgefangenen. Hertzers Spätwerk besteht aus abstrakten Kompositionen, Berlin-Impressionen, exotischen Tierdarstellungen und christlichen Themen.

Else Hertzer war seit 1930 Mitglied im Reichsverband bildender Künstler, in der Allgemeinen Deutschen Künstlergenossenschaft und in der Freien Vereinigung der Graphiker. 1947 wirkte sie als Mitglied im Beirat des Kunstamts Berlin-Tiergarten mit.

Die Künstlerin stellte u.a. in München, Düsseldorf, Halle, Dresden, Wittenberg aus und beteiligte sich 1918-1924 sowie 1932 und 1933 an den Kunstschauen der Berliner Secession. Auch nahm sie 1970-77 an den Jahresausstellungen der GEDOK teil. 1979 war sie auf der Ausstellung „Nie wieder Krieg“ im Haus am Lützowplatz vertreten.

Werke der Künstlerin befinden sich in folgenden Museen und Sammlungen: Berlinische Galerie, Städtische Sammlungen Wittenberg, Galerie Panther, München.

Insgesamt sind von Else Hertzer 210 Öl- und Temperabilder, 310 Aquarelle sowie zahlreiche Zeichnungen und Grafiken bekannt.