Schmidt-Caroll Erna
Erna Schmidt-Caroll (30.10.1896 Berlin-16.4.1964 München) war eine deutsche Malerin und Gestalterin. Sie lebte und arbeite in Berlin, Hannover, Hamburg und München. Schmidt-Caroll war 1930-33 Mitglied im VdBK und beteiligte sich 1930, 1932 und 1933 an den Vereinsausstellungen. Material befindet sich im Archiv des VdBK in der Akademie der Künste.
Erna Schmidt-Caroll besuchte 1914-16 die Kunstakademie Breslau, wo sie Zeichnen und Akt bei Arnold Busch studierte. 1917-1920 war sie an der Unterrichtsanstalt des Staatlichen Kunstgewerbemuseums Berlin bei Emil Orlik, bei dem sie ihren Meisterschülerabschluss machte.
Ab 1916 arbeitete sie für die Berliner Firma Gerson als Modezeichnerin und betätigte sich parallel dazu als freischaffende Künstlerin, Illustratorin und Gestalterin für Textilien. 1926-1943 unterrichtete Erna Schmidt-Caroll an der Reimann-Schule und deren Nachfolgeinstitution „Kunst und Werk“. In den beiden letzten Kriegsjahren wurde die Künstlerin nach Herischdorf/Riesengebirge evakuiert. Hier musste sie Kriegshilfsdienst in einer Zellulosefabrik leisten. 1945 floh sie nach Schlesien und verlor einen Teil ihres künstlerischen Werks.
Nach 1945 ließ sie sich zunächst als freischaffende Künstlerin,Illustratorin und Gestalterin in Landshut und München nieder. Dann leitete sie 1951-1955 die Abteilung für Grafik und Mode an der Werkkunstschule Hannover und 1955-1961 die Entwurfsklasse für Figur, Akt und Komposition an der Meisterschule für Mode in Hamburg. 1963 siedelte sie nach München über, 1964 erhielt sie einen Teil ihrer verlorenen Arbeiten zurück.
Mit expressiver Farbigkeit und Ausdruckskraft hielt Erna Schmidt-Caroll Großstadtszenen, Landschaften sowie Portraits der Berliner Bohème fest. Damit zählt sie zu den zeitkritischen Künstlern der 1920er Jahre und zur sogen. „verschollenen Generation“, deren künstlerische Entwicklung den Restriktionen der nationalsozialistischen Kunstpolitik zum Opfer fiel.
Schmidt-Caroll beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen, darunter die Berliner Secession und die Große Berliner Kunstausstellung. 1938 hatte sie eine Einzelausstellung in der Galerie Gurlitt.
Werke befinden sich in der Sammlung Gruber Wittenberg.