Zuzanna Zita Skiba (*1968) lebt und arbeitet in Berlin. Sie ist seit 2019 Mitglied im VdBK 1867. Die Künstlerin kuratiert zum Thema „Das verortete Verlangen_Kunst & Kartographie“, betreibt private Salon-Ausstellungen und ist Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. Zu ihren zahlreichen Stipendien und Ausstellungstätigkeiten, zählt die prägende einsame Arbeit-Residenz am Nordkap – auf der Insel Fruholmen, wo zum Thema „Drama in der Landschaft“ zahlreiche Werke bildhaft, sprachlich, wie performativ entwickelt worden sind.

Zuzanna Zita Skiba, TARTARUS, 2019, Öl auf Leinwand, 79 x 50 cm © VG BildKunst Nr. 1016875

Zuzanna Zita Skiba stammt aus einer deutsch-ukrainischen Aussiedlerfamilie. Durch ihr starkes Schielen als Kleinkind wird sie 2 x an den Augen operiert, wo sie bei der ersten OP fast erblindet und damit traumatische Ereignisse erfährt. Es folgen 9 Jahre intensives Augentraining, das räumliche Sehen ist ein Thema, was nie normal hergestellt wird und den Bildern heute aber eine eigene Perspektive verleiht. 1977 kommt sie mit ihrer Familie legal aus Polen nach Westdeutschland. Nach mehreren Ortswechseln in Auffanglagern lässt sich die Familie in Bielefeld nieder, wo sie ab 1985 den Beruf der Kartographin, damals noch mit Ziehfeder und Lupe von Picke auf erlernt. In dieser Ausbildung beschäftigt sie sich mit Luftbildauswertung, Geländeschummerung und ist von der grenzenlosen Vogel-Perspektive stark fasziniert. 1991 folgt ein Studium der Malerei an der FH Gestaltung, anschließend Kunstakademie Minerva, Groningen (Niederlande) und schließlich an der Universität der Künste, Berlin.

Aufgrund ihrer Ländergrenzen überschreitenden Familiengeschichte werden und bleiben Zugehörigkeit, Verortung, Freiheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung wichtige Themen für sie. Ein starkes Bewusstsein für die Ausmaße menschlicher Wanderungsbewegungen und für historische Grenzziehungen wird entwickelt. Schließlich bedient sie sich den Werkzeugen der Kartographie, um genau diese philosophischen soziologischen Themen künstlerisch zu behandeln.

Zuzanna Zita Skiba, Vulkan Schlafend Nr.4, 2013, Öl, Teer, Stift auf Leinwand, 80 x 120 cm  © VG BildKunst Nr. 1016875

So hat ihr Werk ihren Ursprung an der Schnittstelle zwischen Malerei und Kartographie. Skiba gestaltet mit unverkennbar eigener künstlerischer Handschrift autonome Bilder, die gedankliche Assoziationen zu Magnetfeldern, Luftbildern und Geländeschraffuren ermöglichen – aber auch als mentale Landschaften betrachtet werden können. In ihren Werkserien vereint sie in einer Gesamtsicht unterschiedliche Perspektiven: von oben, aus dem Mittendrin und von unten. Sie sind immer als Puzzlestück zu sehen, nicht als Raumdarstellung mit einer Begrenzung, sondern mit einer visuellen Weite über den Rand hinaus. Dieses, verstanden als Hinzufügung, Ergänzung und Erkenntnis zur topographischen Karte. Es geht um eine Reversion des Sichtbaren, in denen die Perspektive in der gewöhnlichen Landschaftsdarstellung aufgehoben ist. 

Die Künstlerin ist seit 1994 jährlich in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland vertreten. Ihre Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen.

Website von Zuzanna Zita Skiba