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Sabine Herrmann
Sabine Herrmann, Süden, 2013, Pigmente, Acryl auf Bütten, 151 x 213cm, Privatsammlung, Berlin

Sabine Herrmann
Sabine Herrmann, Weggang von mir selbst, 1996, Pigmente, Acryl auf Bütten, 220 x 150cm, Sammlung Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst BLmK, Cottbus

Sabine Herrmann (*1961) lebt und arbeitet in Berlin. Sie war von 1979 bis 1981 als Restaurierungsvolontärin am Institut für Denkmalpflege Berlin tätig. Anschließend studierte sie Malerei und Grafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei den Professoren Heinrich Tessmer und Dieter Goltzsche. Nach der Friedlichen Revolution folgten zahlreiche Förderstipendien und Arbeitsaufenthalte, unter anderem in Frankreich, Italien, Japan und den USA, sowie eine rege Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland.

Waren ihre frühen Arbeiten noch von figurativen Motiven bestimmt, so hat sich die Malerin seit Beginn der 1990er Jahren vor allem durch ihre großformatigen Farbkompositionen einen Namen erworben und wurde mit diversen Kunstpreisen, wie denen der Grundkredit Bank Berlin (1993), der Volks- und Raiffeisenbanken (1996) und der Vattenfall Europe AG (1997) ausgezeichnet.

Sabine Herrmann
Sabine Herrmann, Patio, 2010, Pigmente, Acryl auf Bütten, 220 x 150cm, Privatsammlung, Berlin

Ende der 80er Jahre war Sabine Herrmann Mitbegründerin der Galerie Wilfriede Maaß, die als eine der ersten Produzentengalerien im Osten Berlins bis 2000 bestand. Seit 2011 kuratiert sie jedes Jahr mit Markus Rheinfurt und Klaus Killisch das Projekt PASSION – Altarbildverhüllung in der Paul-Gerhardt-Kirche in Berlin-Prenzlauer Berg. Sie unterrichtet als Lehrbeauftragte für Malerei an der Justus-Liebig-Universität Gießen und ist Beiratsmitglied im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst.

Sabine Herrmann
Sabine Herrmann, Die unergründliche Tiefe, 2000, Pigmente, Acryl auf Bütten, 151,5 x 214cm, Privatsammlung, Berlin

Seit 1994 dem Verein der Berliner Künstlerinnen angehörend, bekleidete sie in 2010/2011 das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden und wurde 2019 als 2.Vorsitzende gewählt.

Website von Sabine Herrmann

Else Hertzer
Else Hertzer, Selbstportrait, vor 1920, 45 x 52 cm, Öl/Lw., Privatbesitz, Foto und © Mathias Tietke

Else Hertzer (24.11.1884 in Wittenberg-9.2.1978 Berlin) war eine deutsche Malerin und Graphikerin. Sie lebte und arbeitete in Berlin und war eng mit dem VdBK verbunden. Hertzer bildete sich bei George Mosson an der Zeichen- und Malschule aus. 1928-1941 sowie 1959-1978 war sie Vereinsmitglied. 1928-1930 wirkte sie im Vorstand mit, 1930-1933 war sie Schriftführerin. Die Künstlerin beteiligte sich 1928-1941 und 1958-1978 regelmäßig an den Vereinsausstellungen. Material befindet sich im VdBK-Archiv.

Neben ihrer Ausbildung an der Zeichen- und Malschule studierte Else Hertzer 1929 bei André Lothe in Paris. Studienreisen führten sie nach Dalmatien, Italien, Spanien und in die Alpenländer.

Seit ihrer Heirat 1909 lebte und arbeitete Else Hertzer in Berlin. Sie schuf Stadt- und Landschaftsmotive, Portraits und Großstadtszenen. Auch hielt sie politische Ereignisse, so die Mobilmachung (1918) oder den Kapp-Putsch (1920) fest. Die Arbeiten aus der Zeit vor 1933 sind von starker, expressiver Farbigkeit und gehören stilistisch dem Expressionismus an. 1940 erhielt die Künstlerin den Auftrag ihrer Geburtsstadt Wittenberg, den Stadtbunker mit Motiven der Stadtgeschichte in Fresko auszustatten. Hertzers Wirken in der Zeit des Nationalsozialismus bedarf noch der Aufarbeitung. 1945 dokumentierte sie in einem graphischen Mappenwerk die Zerstörung Wittenbergs und die Flüchtlingsströme. Darunter befinden sich auch neun eindrückliche Portraits von indischen Kriegsgefangenen. Hertzers Spätwerk besteht aus abstrakten Kompositionen, Berlin-Impressionen, exotischen Tierdarstellungen und christlichen Themen.

Else Hertzer war seit 1930 Mitglied im Reichsverband bildender Künstler, in der Allgemeinen Deutschen Künstlergenossenschaft und in der Freien Vereinigung der Graphiker. 1947 wirkte sie als Mitglied im Beirat des Kunstamts Berlin-Tiergarten mit.

Die Künstlerin stellte u.a. in München, Düsseldorf, Halle, Dresden, Wittenberg aus und beteiligte sich 1918-1924 sowie 1932 und 1933 an den Kunstschauen der Berliner Secession. Auch nahm sie 1970-77 an den Jahresausstellungen der GEDOK teil. 1979 war sie auf der Ausstellung „Nie wieder Krieg“ im Haus am Lützowplatz vertreten.

Werke der Künstlerin befinden sich in folgenden Museen und Sammlungen: Berlinische Galerie, Städtische Sammlungen Wittenberg, Galerie Panther, München.

Insgesamt sind von Else Hertzer 210 Öl- und Temperabilder, 310 Aquarelle sowie zahlreiche Zeichnungen und Grafiken bekannt.