Annalise Pilasik, Stillleben mit Melone“, 1972, Öl auf Malpappe, 50 x 69,5 cm, Sammlung Krupp
Annalise Pilasik, Stillleben mit Melone“, 1972, Öl auf Malpappe, 50 x 69,5 cm, Sammlung Krupp

Annalise (auch Annaliese, Annelise, Anneliese) Pilasik, geborene Ludewig, (10.03.1903-12.04.1989 in Berlin) war eine deutsche Malerin und Grafikerin. 1961-1989 war sie Mitglied, 1966-1969 Schriftführerin des VdBK1867. 1963-88 beteiligte sie sich fast jährlich an den VdBK-Ausstellungen (1963, 1964, 1967,1968, 1969, 1970, 1972, 1974, 1975, 1976, 1978, 1982, 1984, 1986, 1987, 1988).

Pilasik begann ihre Ausbildung in der Nachkriegszeit und als über Vierzigjährige beim Spandauer Maler Hans Szym. Als junger Frau war ihr nicht – wie ihrem Bruder Albert Ludewig – eine künstlerische Ausbildung gewährt worden. Doch dann nahm Annalise Pilasik ihre ästhetische Ausbildung spät und couragiert in die eigenen Hände: Sie besuchte die Sommerakademie bei Oskar Kokoschka in Salzburg, dann die Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Hier absolvierte sie die Grundklasse bei Hölzmann und studiert Aktzeichnen bei Rudolf Bednarczik, Portrait bei Bernhard Borchert und Ölmalerei bei Hermann Bachmann. Die Eindrücke ihrer ausgedehnten Reisen nach Asien, Südeuropa und Afrika in den Folgejahren schlagen sich deutlich in ihrem Werk und seiner Weiterentwicklung nieder.

Annalise Pilasik, Im Zoo“, undatiert – etwa 1966, Linolschnitt/Pergament, 48,5 x 31,4 cm, Sammlung Krupp
Annalise Pilasik, Im Zoo“, undatiert – etwa 1966, Linolschnitt/Pergament, 48,5 x 31,4 cm, Sammlung Krupp

Sie gelangte zu einer Aquarelltechnik in strahlenden Farben, schuf eine Vielzahl an Portraits in Öl und entfaltete im Linolschnitt eine bemerkenswerte Formstrenge und Ironie. Dabei experimentierte sie ihr Leben lang mit den verschiedensten Materialien und Zugangsweisen. Ebenso eine leidenschaftliche Sammlerin, verarbeitete sie Fundstücke in unkonventionellen Collagen und Schubkastenzyklen.

Im Bewusstsein, dass der individuelle künstlerische Weg für eine Fau mit großen Widerständen zu gehen war, trat sie 1961 dem VdBK bei und engagierte sich dort bis zu ihrem Tode 1989.

Annalise Pilasik, Im Atelier“, undatiert, Öl/Leinwand, Sammlung Krupp

1969 stellte sie im Kunstamt Neukölln aus, ebenfalls im Rathaus Spandau, in der Galerie von Kalkstein. Sie nahm an Gruppenausstellungen in Salzburg, Marseille, Seguret, und Siegen teil. Eine letzte große Werkschau fand 2003 im Palas der Zitadelle Spandau statt und erinnerte posthum an ihren 100ten Geburtstag.

Ihre Werke befinden sich in der Sammlung Hans-Georg Krupp, Lingen und 50 Exponate, insbesondere aus dem grafischen Werk, in der Akademie der Künste, Berlin. (im)