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Ilse Jonas
Ilse Jonas, Bäume am Strand, 1915, 38 x 45 cm, Wasserfarben/Pappe, Privatbesitz

Ilse Jonas (29.5.1884–30.4.1922 in Berlin) war eine deutsche Malerin. Sie studierte 1904–1909 an der Zeichen- und Malschule des VdBK1867 bei Margarete Hoenerbach. 1922 wurde sie Mitglied, starb jedoch im selben Jahr. Jonas lebte und arbeitete in Berlin.

Die Tochter des Mitbegründers des Schiller-Achivs in Marbach bildete sich im Privatunterricht aus. Dann schrieb sich Ilse Jonas in die Zeichen- und Malschule des VdBK 1867 ein, wo sie Anatomie- und Aktkurse sowie die Portraitklasse der Schuldirektorin, Margarete Hoenerbach besuchte. 1911 studierte sie im Privatatelier des Secessionskünstlers Leo von König. Sein Spezialgebiet für Portraits und Landschaften wies Ilse Jonas den Weg. 1912 wechselte sie zu den „Studienateliers für Malerei und Plastik“, der Lewin-Funcke-Schule, wo sie Unterricht in Bildhauerei nahm. Bald musste sie diese Ausbildung jedoch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.

Ilse Jonas bereiste Deutschland, Österreich und die Schweiz und fertigte zahlreiche Landschaftsskizzen an. Ihre Gemälde geben Motive aus Ostfriesland, Thüringen und von der Ostsee wider. Dabei verfolgte sie, wie z.B. in den Werken „Bäume am Strand“ oder „Kiefern über Dünen“ einen spätimpressionistischen Stil, der als sehr modern galt.

1916 nahm Ilse Jonas Kontakt zum Gründer der Schwaaner Künstlerkolonie in Mecklenburg auf. Hier schuf sie Zeichnungen von der Umgebung, die die Auseinandersetzung mit der Kunstauffassung dieser Künstlerkolonie belegen. Auch in ihren anderen Werken, vornehmlich Portraits und Landschaften, vermittelt sich ein unspektakulärer, beschaulicher Ansatz, der von der Freilichtmalerei des späten 19. Jahrhunderts geprägt ist.

Von Ilse Jonas sind bislang 50 Bilder, kleine Skulpturen und 6 Skizzenbücher bekannt.

Delia Keller
Delia Keller Odessa, 2022 Fine Art Print 70 × 50 cm

Delia Keller arbeitet als bildende Künstlerin, Designerin und Lehrende. Seit 2023 ist sie Mitglied im VdBK 1867. In ihren fotografischen und filmischen Arbeiten beschäftigt sie sich mit Erinnerungen und der Wahrnehmung von Wirklichkeit. Ihre Arbeiten sind häufig narrativ, die Geschichte löst sich allerdings nie auf.

Ihre künstlerischen Arbeiten wurden u.a. in den Deichtorhallen Hamburg, dem Städel Museum Frankfurt, dem Deutschen Historischen Museum Berlin und der Berlinischen Galerie gezeigt. International waren sie in Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in Asien zu sehen.

Selbstportrait_©deliakeller
Delia Keller
Selbstportrait, 2023
Fine Art Print
30 × 40 cm

 

Delia Keller studierte Kommunikationsdesign und Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und der Gerrit Rietveld Academie Amsterdam. Für ihren Kurzfilm „Die Eisbären“ erhielt sie 2005 den Meisterschülerpreis der HBK Braunschweig. Durch ein Stipendium vom DAAD konnte sie 2006 vier Monate durch China reisen und an der an der Sichuan Art Academy in Chengdu unterrichten. 2007 war sie 2 Monate an der Cité des Arts in Paris.

2005 gründete sie das Design-Büro GESTALTUNG BERLIN mit dem Schwerpunkt Katalog- und Buchgestaltung. Zu ihren Kund*innen gehören internationale Künstler*innen und Institutionen.

Tomorrow is Another Day_©deliakeller
Delia Keller
Tomorrow is Another Day, 2017
Fine Art Print
60 × 60 cm

Als Aktivistin engagiert sie sich für eine gerechte Familienpolitik und für die Anerkennung von Care-Arbeit. Sie ist Vorstandsmitglied im Verein Fair für Kinder e.V. und Mitglied im Verein fair share! Sichtbarkeit für Künstlerinnen*.
Sie lebt mit ihren zwei Kindern (2009* und 2011*) in Berlin.

deliakeller.de
gestaltung-berlin.de

Dokumentarfilm (YouTube) mit Delia Keller über ihr politisches Engagement: alleinerziehend und allein gelassen 

Friederike Klotz
Blackbox, 2021, Spiegel, Licht, 30x30x30cm, Foto @ Friederike Klotz, VG Bildkunst

Blackbox, 2021, Spiegel, Licht, 30x30x30cm, Foto @Friederike Klotz, VG Bildkunst

Friederike Klotz arbeitet im Bereich Experimentelle Kunst und studierte an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Sie ist seit 2018 Mitglied im VdBK 1867.

Die Arbeiten von Friederike Klotz, die wie Entwürfe zukünftiger Entwicklungen von Stadt, Natur und Gesellschaft wirken, entstehen anhand experimenteller Anordnungen. Objekte aus transparentem Kunststoff und ehemaligen Verpackungen bilden komplexe Welten, die sich durch verschiedene optische Phänomene wie Vergrößerung, Miniaturisierung, Spiegelung und Bewegung dem eindeutigen Erfassen durch die Betrachter:innen entziehen.

 

Raumansicht Kunstmuseum Bochum, 2021, @ Roland Baege, VG Bildkunst

Die kinetischen Soundinstallationen, Objekte und Fotografien führen in ein Universum, in dem wir – anstatt wie gewohnt unbewusst inhärente Mitglieder einer unüberschaubaren Population zu sein – Gelegenheit bekommen, (unsere) Teilhabe aus der Distanz zu überblicken.

https://friederike-klotz.de

Gertrude Köhler
Gertrude Köhler, Selbstbildnis

Gertrude Köhler, 1920 in Berlin geboren, begann 1947 ein Studium an der Hochschule für angewandte Kunst Berlin bei Gerhard Kreische und Elenita von Feistmantel. 1950 setzte sie ihre Ausbildung in den Fachbereichen Wandgestaltung, dekorative Kunst und Lithografie an der Hochschule für bildende Künste Berlin fort und wurde Meisterschülerin bei Prof. Hans Kuhn. Aufträge im Bereich der angewandten Kunst wie Entwürfe zur Farbgestaltung von Außenfassaden im sozialen Wohnungsbau in Paris oder die Konzeption eines Eingangstores einer Schule in Madagaskar prägten die Arbeit der Künstlerin in den 1950er und 1960er Jahren. Daneben zählen Aquarelle, Zeichnungen, Gouachen, Grafitarbeiten, aber auch Entwürfe für Textilien und Bucheinbände zu ihrem umfangreichen Oeuvre. Ihre seit 1953 in nationalen und internationalen Ausstellungen vertretenen Werke wurden 1959 mit dem Kunstpreis für Grafik der Stadt Wolfsburg sowie 1991 mit der Goldmedaille für Aquarell in Bergamo-Mapello/Italien prämiert. Gertrude Köhler lebte bis zu ihrem Tod 2014 in Berlin, sie war seit 1986 Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen.

>>> www.kunstflur.de/_gertrude/website/bilder1.html

Rachel Kohn
Rachel Kohn, Ort II, 2015, Steinzeug, 11 x 25 x 22 cm, Foto: © Gerhard Haug, © Rachel Kohn

1962 in Prag geboren, studierte sie an der Akademie der bildenden Künste in München und schloss als Meisterschülerin ab. Studienaustausche brachten die Bildhauerin nach Israel, Bolivien und Mexiko. Sie wurde von der Künstlerförderung Berlin und der Stiftung Zurückgeben gefördert und realisierte zahlreiche Ausstellungen, unter anderen im Museum Schloss Obernzell, Willy Brandt Haus Berlin, MMK Passau, im Gerhard Marcks Haus Bremen, im Berend Lehmann Museum Halberstadt, Museum Tempelhof, Galerie Netuschil, Darmstadt sowie in der Galerie Ruhnke in Potsdam.

Rachel Kohn
Rachel Kohn, abhängig, 2015, Steinzeug, H 73 cm, Foto © Rachel Kohn

Mehrfach wurde sie zu Kunst am Bau Wettbewerben eingeladen.
2016 gewann sie die Ausschreibung »Gestaltung des Gemeindesaales der jüdischen Gemeinde Nürnberg« und verwirklichte dort eine 12 m lange Wandinstallation.
In Augsburg, Otterndorf und in Berlin stehen Werke von Rachel Kohn im öffentlichen Raum.
Ihr Material ist größtenteils hochgebrannter Ton. Die Künstlerin reizt das zerbrechliche und gleichzeitig harte Material Ton oft bis an seine Grenzen aus.

Als Mutter von 3 Kindern beschäftigte sie das Thema Familie und das dabei Erlebte und Beobachtete. Das Aufwachsen von Kindern, ihre Beziehungen untereinander, Beziehungen generell, mögliche und unmögliche Kommunikation, Abhängigkeiten und patriarchale Strukturen. Aber auch Bezüge zu politischen Ereignissen finden sich in ihren Werken wieder wie die Zerstörung von Häusern/Heimat, das Thema Migration oder das Themenfeld Gedenken.

Rachel Kohn
Rachel Kohn, Himmelsangst, Mahnmal in Otterndorf, 2009, Bronze, 60 x 88 x 68 cm, Foto © Rachel Kohn

2009 wurde ihr Denkmal für getötete Kinder von Zwangsarbeiterfrauen in Otterndorf in Niedersachsen eingeweiht.

Ihre Skulpturen tragen die Signatur unserer Gegenwart, reichen aber weiter hinein ins allgemein Menschliche. Sie geben Raum für Gedanken, Assoziationen, Träume – manchmal auch für Albträume. Rachel Kohn schafft bildnerische Verdeutlichungen von im Unterbewusstsein verankerten Einstellungsdispositionen, die unser Fühlen, Reflektieren und Handeln prägen.

Seit 2007 ist Rachel Kohn im Vorstand des Frauenmuseum Berlin, in dem sie sich auch als Kuratorin einbringt. Sie engagiert sich zusätzlich politisch und ist im Aktionsbündnis fair share! Sichtbarkeit für Künstlerinnen aktiv.
Seit 2020 ist sie Mitglied im VdBK 1867.

Webseite: www.rachel-kohn.de

Rachel Kohn
Rachel Kohn, Blickwechsel, 2020, Steinzeug, 46 x 40 x 20 cm, Foto © Rachel Kohn