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Erika Lindner
Erika Lindner, o.T.(Affen), o.J., Monotypie, aus einem Konvolut von 49 Blättern, 14 x 21cm - 44 x 25,5cm, Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlung

1913 geboren in Heidelberg. 2001 verstorben in Berlin, lebte in Berlin.
Technische Zeichnerin in Breslau
1941-1973 Angestellte bei den Berliner Wasserwerken
1941-1943 Abendunterricht an der Berliner Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe und beim Letteverein, Berlin
1947 1949 Abend kurse HfBK Berlin bei Fischer, Märtin und Stolterfoht
1964-1965 Meisterschule Kunsthandwerk, VHS Neukölln-Kreuzberg-Wilmersdorf
1954-1973 graphische Techniken bei Gerda Rotermund
Seit 1957 Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 e.V.
Seit 1945 tägliche Studien im Berliner Zoo

Erika Lindner, Perlhühner, o.J., Linolschnitt

Ausstellungen
1985 Hauptpreis des Malwettbewerbs „Das Tier“, Grzimek-Urkunde
1990 Einzelausstellung im KaDeWe
1992 „Profession ohne Tradition“, 125 Jahre VdBK, Berlinische Galerie, Berlin
1994 „Tiere im Zoo: Das künstliche Paradies“, 150-jähriges Zoo-Jubiläum, Grundkreditbank, Berlin
1995/96 Ausstellung im Berliner Zoo
Beteiligungen FBK Ausstellung / VdBK (1957-1959, 1962-1964, 1967-1970, 1972-
1976, 1978-1979, 1982, 1984-1991, 1993)

Erika Lindner, liegender Ziegenbock, 1953, Holzstich, 20 x 28cm

Bibliographie
1987 „Zur Physiologie der bildenden Kunst“, Hrsg. Inge Huber und Karoline Müller
1992 „Profession ohne Tradition“, 125 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen, Berlinische Galerie
1992 „Käthe, Paula und der ganze Rest“, Künstlerinnenlexikon, Hrsg. VdBK 1867 e.V., Berlin
2002 „Der Zoo als Schule des Sehens“, Text Hans Frädrich, Hrsg. Ladengalerie, Berlin
2003 „TORSO“, Hrsg. Archiv-VdBK 1867 e.V und VdBK 1867 e.V., Berlin

Ingeborg Lockemann und Elke Mohr
Reihenreigen 2012, Fotoserie

Mohr Lockemann
Erschöpfung 2020, Fotoserie

Ingeborg Lockemann und Elke Mohr leben und arbeiten in Berlin. Seit 1998 realisieren sie neben Einzelarbeiten auch gemeinsame Projekte. Die Künstlerinnen sind seit 2019 Mitglied im VdBK 1987 e.V.

Ingeborg Lockemann (*1962 in Jena) studierte Theologie an der Humboldt-Universität Berlin und freie Kunst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (Prof. Inge Mahn) sowie der Kunstakademie Wien (Prof. Michelangelo Pistoletto). Elke Mohr (*1967 in Ludwigshafen/Rh) studierte Bühnenbild und freie Kunst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (Prof. Inge Mahn) und an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris (Prof. Ken Lum).

Gemeinsame Ausstellungen:
2020/21 Pop Up Show (G), Haus der Kunst, Berlin; Fit durch Wunder (G) – Beitrag Veranstaltungsprogramm, Galerie Laura Mars; 2019 Urbane Kommentare, BLMK Packhof Frankfurt /Oder; Geordnete Verhältnisse (G), Zitadelle Spandau, Zentrum für aktuelle Kunst Berlin; 2018 Licht auf Bornholm (E), Spor Klübü Berlin; 2017 Stadt, Platz, Turm – eine Stadt sucht ihre Mitte (G), Jenaer Kunstverein; 2015; Lob der Arbeit (G), Galerie Nord, Berlin; 2014 Kiosk 50, 48 Stunden Neukölln (G); 2013 dropped, Galerie M, Berlin; 2012 Wunderkammer (G), Forum Factory Berlin und Polmozbyt, Stettin; Extreme Crafts, Freies Museum Berlin (G); LANDSCAPEISM (G), Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt; 2011 Nur Arbeit und kein Spiel macht dumm(G), Galerie Raskolnikow, Dresden; Ideale, Reiss- Engelhorn- Museen, Mannheim; 2008 Kanzleramt / Sleeper House, SellarsProjectSpace, Denver, USA, und Cluster, Berlin; 2007, M (E), General Public, Berlin; 2006 UWAGA, Kunstverein Aichach (G); 2005 Die Ackerstämme (E), Projektraum Bild + Wort, Berlin; 2003 Ingeborg Lockemann und Elke Mohr, Projektraum Capri, Berlin; 2001 DAAD : Weltwärts / Verlegung Bonn (G), Kunstmuseum Bonn (G); 1999 Verlegung (E), Städtische Galerie Reutlingen

Ingeborg Lockemann und Elke Mohr gehen vom Raum und seinen kultur- und architekturgeschichtlichen Bestimmtheiten aus. Situationen des öffentlichen Raums werden zur Bühne für ihre performativen Handlungen und Narrationen, die sie als Videos und Fotoserien präsentieren. Ihre Themen finden sie meist durch eine intensive Untersuchung dieser Situationen. Allerdings bleibt es nicht bei dem lokalen Bezug, dieser wird vernetzt mit anderen Kontexten, was die Untersuchung in einen weiteren Rahmen stellt. Oft sind diese Kombinationen skurril und ermöglichen neue Perspektiven der Wahrnehmung. Ihre Arbeiten zeigen Körperhaltungen und Bewegungen, manchmal kommen einfache Assesoirs, ausgeliehene Gegenstände oder installative Elemente hinzu.

www.mohrlockemann.de
www.ingeborglockemann.de

Mohr Lockemann
L,R,S,T,A,M,T 2019, Video und Installation / ZAK, Zentrum für Aktuelle Kunst, Spandau
Aenny Loewenstein
Aenny Loewenstein, Reiter im Fluss, o.J., 29 x 39 cm, Radierung, Privatbesitz,
Foto: Eric Tschernow

Aenny Loewenstein (1871-1925 Berlin) war eine deutsche Portrait- und Landschaftsmalerin und Grafikerin. Sie lebte und arbeitete in Berlin. Loewenstein war Schülerin und 1906-1908 Lehrerin an der Zeichen- und Malschule des VdBK, sowie 1898-1918 Vereinsmitglied. Sie beteiligt sich 1898, 1901, 1904, 1905, 1914, 1916 und 1918 an den Vereinsausstellungen. Material befindet sich im Archiv des VdBK.

Aenny Loewenstein studierte an der Zeichen- und Malschule des VdBK bei Margarethe Hoenerbach und ging zum Weiterstudium nach Paris. Ab 1902 war sie Mitglied im Berliner Lokal-Verein der Deutschen Kunstgenossenschaft. 1914 erhielt sie bei der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig die Silbermedaille. Loewenstein schuf Portraits, Landschaften und Szenen aus dem Alltags- und Arbeitsleben in meisterhafter Radier- und Gouachetechnik.

1925 beging die Künstlerin Selbstmord.

Ihre Werke befinden sich in folgenden Museen und Sammlungen: Kupferstichkabinett Dresden, Stiftung Stadtmuseum Berlin und Te Papa Tongarewa – Museum of New Zealand.

Mara Loytved-Hardegg
Mara Loytved-Hardegg, Leaping the Gap 1, Acryl auf Leinwand, 200 x 300 cm, 2005 Foto ©Andreas Strubin

Mara Loytved-Hardegg (*1942 in Nürnberg) lebt und arbeitet in Berlin und Palazzone/Italien.

Mara Loytved-Hardegg
Mara Loytved-Hardegg, Atelierfoto Palazzone, Italien, ´amici del ambiente` 1-3, Farbe und Leim auf Papiertüten (italienische Einkaufstüten) auf Leinwand, je 150 x 214 cm, 1991. © Foto: Rosemarie Blank

Ihre Schwerpunkte sind Malerei, Zeichnungen, Objekte, Installationen und Fotografie/Video. Sie ist seit 2019 Mitglied beim VdBK 1867 e.V. und nahm, als für den Marianne Werefkin-Preis Nominierte, 2020 an der Ausstellung im Haus am Kleistpark teil. Mit der Performerin Hilla Steinert leitete sie eine Performance für den VdBK zum 8. März 2020 vor der Alten Nationalgalerie zum Thema ´Fair Share`. Im Herbst 2020 kuratierte sie mit Margareta Hesse die Ausstellung POP UP SHOW mit Künstlerinnen des VdBK im Haus Kunst Mitte, Berlin.

Nach ihren ersten Studien an der Nürnberger Akademie in der Klasse für freie Grafik bei Fritz Griebel kam sie an die HdBK (Hochschule der Bildenden Künste, heute UdK) in Berlin und studierte Malerei bei Hermann Bachmann. 1966 erhielt sie ein Jahresstipendium des DAAD für weitere Studien in Paris. An der École des Beaux Arts studierte sie Malerei bei Roger Chastel und Bühnenbild /Filmdekor und Wandmalerei an der École des Arts Décoratives. 1968 ging sie nach München an die Akademie der Bildenden Künste, wo sie 1969 das künstlerische Staatsexamen für Kunstpädagogik ablegte. Ab 1972 lehrte sie in Nürnberg an der Fachoberschule für Gestaltung, später auch an der Fachhochschule für Gestaltung/Kommunikationsdesign. In ihrer Arbeit beschäftigte sie sich zu dieser Zeit mit Farbschatten und deren Mischungen, die in schmalen Schattenspalten ihrer Objekte sichtbar werden.

Mara Loytved-Hardegg
Mara Loytved-Hardegg, Englischer Gruß`, Installation in der Lorenzkirche Nürnberg zur Ausstellung ´50 Jahre Frieden?`, 3-teilig: Fotos (Cibachrome) und Fangoerde mit Wachs und Tarnstoff, Fallschirm der Bundeswehr, Fotoarbeit (nicht im Bild) mit Namen waffenliefernder Firmen an kriegsführende Länder, 1995 © Foto: Mara Loytved-Hardegg

1977 gründete sie mit Joe Brearley in Nürnberg die Autoren-Galerie, eine der ersten Produzentengalerien in Deutschland. 1977 erhielt sie ein Stipendium des BDI für die Arbeit in einer Holzfirma. 1978/79 lebte sie in London, wo sie u.a. als Gastdozentin an der Byam Shaw-Scool of Art tätig war. In den 80er Jahren lehrte sie Bildnerisches Gestalten in München bei APAKT (Psychoanalytische Kunsttherapie). In diese Zeit fallen auch ihre Begehungen verlassener Bauernhäuser in Italien, in denen sie Spuren vergangenen Lebens nachging und eigene Spuren als Kreide- oder Kohlezeichnungen auf Wänden und Boden hinterließ. Auch die Arbeiten der Serie ´Schattenstücke` und die Körper-Fango-Fotos und Assemblagen mit Wachs, Fango, Tarnstoff oder Papiertüten aus den 90er Jahren drücken etwas von diesem Aufspüren und Bewahrenwollen aus. 2001 erhielt sie den Zuschlag für die Wandgestaltung in der St. Jakobskirche, Nürnberg. Sie arbeitete an mehreren Filmen von Rosemarie Blank/Amsterdam (Montage und künstlerische Beratung) mit.

Sie ist Mitglied im bbk berlin und bei FidEW (Frauen in der Einen Welt).

Mara Loytved-Hardegg
Mara Loytved-Hardegg, Ausstellungsansicht ´Geschichtete Orte`, Galerie Futura Berlin, Bilder zu ´Kriegslanschaften`, ´Turbulenza Mediterraneo` und ´Stechlinsee`, Bodeninstallation mit Fotos von Berliner Mauerspuren, 2017/18 © Foto: Mara Loytved-Hardegg

Die Werke von Mara Loytved-Hardegg wurden auf internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt, darunter im Grand Palais Paris, Galerie Circulus Bonn (´Frauen und rationale Kunst`I), Studio Steffanoni Mailand, Mythos Berlin Anhalter Bahnhof, Dom Norymberski Krakau, Kunsthaus Nürnberg (´Schattenstücke`), Stadtmuseen Nürnberg, Museum Frauen Kultur Fürth, Tower Museum Derry, mx espai Barcelona /Belfast /Dublin, Galerie Futura Berlin (zuletzt 2017/18 ´Geschichtete Orte`), Kunstvilla Nürnberg, Haus am Kleistpark Berlin, Frauenmuseum Bonn.

Ihre Werke sind in zahlreichen Sammlungen vertreten, darunter Franklin Furnace Artist´s Book Archives New York, Frauenmuseum Bonn, Grafische Sammlung Nürnberg, Sammlung der Städtischen Museen in der Kunstvilla Nürnberg, Artothek Nürnberg, Sammlung ´Conflict Textiles`(Roberta Bacic) Derry.

Website: www.mara-loytved-hardegg.de
Wikipedia: Mara Loytved-Hardegg
Vimeo: Mara Loytved-Hardegg „Mein Vater – der Held“

Jeanne Mammen
Jeanne Mammen, Valeska Gert, o. J. (um 1929), 26 x 20 cm, Feder/Papier, Förderverein der Jeanne Mammen Stiftung e.V., © Förderverein der Jeanne Mammen Stiftung e.V.

Jeanne Mammen, eigentlich Gertrud Johanna Mammen, (21.11.1890 Berlin-22.04.1976 Berlin) war eine deutsche Malerin und Zeichnerin. Sie lebte und arbeitete in Paris und Berlin. 1932 und 1933 war sie als Gast auf den Ausstellungen des VdBK vertreten. Material befindet sich im VdBK-Archiv.

Jeanne Mammen verbrachte ihre Kinder- und Jugendzeit mit ihrer Familie in Paris. 1906 nahm sie ihre Ausbildung an der Pariser Académie Julian auf und setzte sie 1908 an der Académie des Beaux-Arts in Brüssel sowie 1911 an der Scuola Libera Academia in Rom fort. Kriegsbedingt floh die Familie Mammen 1914 über die Niederlande nach Berlin, wo sie 1916 völlig mittellos ankam.

Jeanne Mammen arbeitete zunächst als Modezeichnerin. Dann etablierte sie sich als Chronistin des proletarischen, halbseidenen und queeren Berlins der 1920er Jahre. Bis 1933 veröffentlichte sie ihre karikaturistischen Milieuschilderungen in Magazinen, wie „Die Dame“, „Der Junggeselle“, „Jugend“, „Ulk“ und „Uhu“ . 1927 engagierte sie der „Simplizissimus“ als Mitarbeiterin.

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurden die meisten Zeitschriften, für die die Künstlerin tätig war, verboten oder gleichgeschaltet. In der Folge begab sich Mammen in die innere Emigration, arbeitete in ihrem Atelier jedoch unermüdlich weiter. Sie wandte sich der Abstraktion und dem Kubofuturismus zu – ein Akt der Auflehnung gegen das nationalsozialistische Regime.

Im Nachkriegsdeutschland trat Jeanne Mammen wieder an die Öffentlichkeit. 1948 war sie Mitbegründerin der Künstlergruppe „Zone 5“. 1949-1950 übernahm sie die künstlerische Leitung für die Kostüme und das Bühnenbild im Kabarett „Die Badewanne”. In dieser Zeit befasste sie sich u.a. mit Collagetechniken und der Bildhauerei. Bis zu ihrem Tod malte und zeichnete sie ohne Unterbrechung und erlebte ihre Wiederentdeckung in den 1970er Jahre mit.

Die Künstlerin stellte u.a. im Pariser Salon des Indépendants (1912 und 1913), in der Berliner Galerie Gurlitt (1930), auf der Allgemeinen deutschen Kunstausstellung Dresden (1946), in der Galerie Gerd Rosen (1947), im Neuen Berliner Kunstverein (1970), in der Hamburger Galerie Brockstedt (1971) und in der New Yorker Galerie La Boetie (1972) aus. Das Wohnatelier am Kurfürstendamm 29, in dem die Künstlerin von 1920 bis zu ihrem Tod lebte, ist heute Standort des Fördervereins Jeanne-Mammen Stiftung e.V.

Werke befinden sich in folgenden Museen und Sammlungen: Jeanne-Mammen-Stiftung e.V. Berlin, Berlinische Galerie, Nationalgalerie Berlin.