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Fides Becker
Rotes rundes Bett, 2020, Acryl und Eitempera auf Leinwand, 155 x 145 cm, VG-Bildkunst

Fides Becker
Vorhänge, 2010, Installation mit gemalten und echten Vorhängen, Atelierfrankfurt
Isn’t everything it after all part of our inner life with the external left outside our consciousness?, Foto: Mara Monetti, VG-Bildkunst

Kern meiner Auseinandersetzungen ist in allen Werkserien, die Identität als dem Eigenen und den Einflüssen von außen. Damit knüpfe ich an Ikonografien der westlichen Bildkultur an und beteilige mich an aktuellen soziokulturellen Diskursen. Mit meiner künstlerischen Arbeit mache ich intrapsychische Vorgänge in der Reflexion gesellschaftlicher Prozesse sichtbar und veranschauliche die unauflösbare Wechselwirkung. In der fragmentarischen Arbeitsweise der Gleichzeitigkeit stelle ich verschiedenen medialen Bilderwelten authentische Unikate gegenüber, wofür ich kontinuierlich neue malerische Strategien entwickle.

Das Besondere meiner gegenständlichen Malerei liegt im Spannungsverhältnis zwischen einer illusionistischen Darstellung von kulturell konnotierten Gegenständen und Räumen und deren Aufladung mit menschlichen Gefühlen, mit denen sie lebendig wirken lasse: Die einzelnen Motive löse ich aus ihrem natürlichen Zusammenhang heraus und füge sie in einen anderen, körperhaft illusionistischen, Raumzusammenhang ein. Außerdem separiere ich sie aus dem kollektiven Gedächtnis mit separiere und verleihe ihnen durch Emotionen, wie Sehnsucht, Begehren, Leidenschaft sowie Lust und Angst eine eigene Identität, etwas Organisches, Wesenhaftes, eine eigenständige Geschichte und manchmal auch eine ambivalente Bedeutung.

Fides Becker
Ovales Polster, 2012, Acryl und Eitempera auf Leinwand, 25,5 x 30,5 cm, VG-Bildkunst

Bei der empirischen kulturanthropologischen Erforschung gesellschaftlich konnotierter Gegenstände, Räume und Landschaften interessieren mich die Spuren vergangener Epochen, die für mich etwas Geheimnisvolles haben, eine morbide Romantik. Menschen sind auf meinen Bildern nicht sichtbar, aber die Gegenstände und Räume vibrieren scheinbar noch von ihrer Anwesenheit.

Webseite von Fides Becker

Tania Bedriñana
Tania Bedriñana, Katzenkinder / porcelain / 7 x 7 x 8,5 cm / 11 x 4,5 x 7 cm / 7 x 4 x 10 cm, 2012, © Tania Bedriñana

Tania Bedriñana (*1973) stammt aus Lima (Peru), und lebt und arbeitet in Berlin. Sie ist seit 2017 Mitglied im VdBK 1867 und beteiligte sich an der Ausstellung „Fortsetzung Jetzt! 150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen“, Galerie Alte Kaserne, Zitadelle Berlin-Spandau 2017.

Tania Bedriñana
Tania Bedriñana, Rose madder / oil on canvas, 180 x 140 cm, 2013, © Tania Bedriñana

„Meine künstlerische Arbeit entwickelte sich genreübergreifend in den Medien Cut Out / Rauminstallation, Malerei, Plastik und Zeichnung. Sie ist zum einen geprägt von meiner peruanischen Herkunft, meiner Person, meinen biographischen Erlebnissen und der Auseinandersetzung im europäischen Kontext. Zum anderen beschäftigen mich immer wieder Fragen der Bildentstehung, d. h. ich suche den Moment, in dem aus dem künstlerischen Tun ein Wesen erscheint“ (Tania Bedriňana).

Nach ihrem Studium der Malerei in Lima studierte sie Freie Kunst bei Dorothee von Windheim und Norbert Radermacher an der Kunsthochschule Kassel. Anschließend absolvierte sie den Masterstudiengang Art in Context an der UdK Berlin, gefördert durch das Postgraduale Stipendium des Katholischen Akademischen Ausländer-Dienstes (KAAD).

2006 war sie Goldrauschstipendiatin, weitere Stipendien und Förderungen erhielt sie u. a. von der Stiftung Starke, dem Frans Masereel Centrum und der Käthe-Dorsch-Stiftung. Seit 2010 wird sie im Kunstquartier Bethanien vom Atelierprogramm des Kulturwerks der bbk berlin GmbH in Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat gefördert.

Tania Bedriñana
Tania Bedriñana, The Cats are out of the box, paper cut-outs assemblage, 2006, © Tania Bedriñana

Tania Bedriñana hatte 2008 an der Kunsthochschule Kassel eine Vertretungsprofessur für Bildende Kunst / Malerei inne und gibt Werkvorträgen an der Akademie der Bildenden Künste Wien, der Philipp Marburg Universität, der Hochschule der Künste Dresden sowie an der Escuela de Bellas Artes de Lima.

2014 stellte sie das Project „Traspassing“ auf der Berliner Liste vor. 2017 nahm sie an der Gruppenausteilung „A Selection of Contemporary Art from Peru“ in der Y Gallery New York teil. 2018 wird sie in das Mentoring-Programm für hochqualifizierte Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen der UdK Berlin aufgenommen.

Die Künstlerin hat in internationalen Galerien, Kunstvereinen und Museen ausgestellt, wie z.B. in Le Centquatre (Paris), in der Galeria ICPNA (Lima), im Museo de Arte Contemporáneo de Santiago de Chile, im Museo de Arte Contemporáneo de San Marcos (Lima), in der Y Gallery (New York), im Projektraum 1 des Kunstquartiers Bethanien (Berlin), im Kunstverein Bernau bei Berlin, in der Galerie Université Paris 8, in der Sammlung Falckenberg (Hamburg) sowie im Stellwerk Kulturbahnhof Kassel.

Ihre Arbeiten befinden sich in folgenden öffentlichen Sammlungen: Sammlung Museo de Arte Contemporáneo de San Marcos (Lima), Sammlung ICPNA (Instituto Cultural Peruano Norteamericano (Lima), Frans Masereel Centrum (Kasterlee, Belgien) sowie in diversen Privatsammlungen.

Website von Tania Bedriñana

Charlotte Berend-Corinth
Charlotte Berend-Corinth, Selbstbildnis, 1921, Öl/Lw. © Friedhelm Oriwol-Walchenseemuseum Urfeld, Foto: Stiftung Stadtmuseum Berlin, Fotograf: Oliver Ziebe

Charlotte Berend-Corinth (27.05.1880 Berlin-10.01.1967 New York) war eine deutsche Malerin und Graphikerin mit jüdischer Herkunft. Sie lebte und arbeitete in Berlin, Kalifornien und New York. Im VdBK stellte sie 1928 als Gast aus. Material befindet sich im VdBK-Archiv.

Charlotte Berend-Corinth begann ihre Ausbildung 1898 an der Staatlichen Kunstschule Berlin in der Klosterstraße. 1899 studierte sie bei Eva Stort (siehe dort) und Max Schäfer an der Unterrichtsanstalt des Berliner Kunstgewerbemuseums. Hier nahm sie am Aktunterricht in der Herrenklasse teil. 1901- 1903 besuchte sie das Privatatelier von Lovis Corinth. 1904 heiratete sie den Secessionisten, das Paar hatte zwei Kinder.

Seit 1906 war sie Mitglied der Berliner Secession, ab 1924 auch im Vorstand. 1908 stellte sie das Gemälde “Die Gebärende” (ein bis dahin nie öffentlich gezeigtes Motiv) in der Secessionsausstellung aus. Ab 1917 schuf sie hervorragende Mappenwerke und Portraits von Persönlichkeiten aus der Theaterbranche, wie Anita Berber, Max Pallenberg, Fritzi Massary und Valeska Gert. Ihr Frühwerk ist von der Secessionskunst mit impressionistischem Einschlag geprägt. In den Folgejahren entwickelte Berend-Corinth einen dem modernen Realismus zugehörigen Stil.

Nach dem Tod von Corinth 1925 unternahm die Malerin Studienreisen in die Karibik und Türkei, nach Spanien, Ägypten, Tunesien, Dänemark und in die Kunstmetropole Paris. 1927 eröffnete sie eine eigene Malschule in Berlin.

1932-1937 war sie in Italien ansässig, 1934 wurde sie von den Nationalsozialisten aus der Secession ausgeschlossen. Nach einer Übergangszeit in der Schweiz emigrierte sie 1939 in die USA. Bis 1945 lebte sie in Santa Barbara in Kalifornien. Dann zog sie nach New York, wo sie erneut eine Malschule eröffnete.

1948 veröffentlichte sie ihre Autobiographie: Mein Leben mit Lovis Corinth und 1958 das Werkverzeichnis der Gemälde von Lovis Corinth.

Die Malerin stellte u.a. in der Berliner Secession (seit 1906), in der Galerie Nierendorf (1930) sowie in München und New York aus. 1967 fand ihre Gedächtnisausstellung in der Berliner Nationalgalerie statt.

Ihre Werke befinden sich in folgenden Museen und Sammlungen: Berlinische Galerie, Stiftung Stadtmuseum Berlin, Nationalgalerie Berlin, Städtische Galerie im Lenbachhaus in München, Staatliche Kunstsammlung Kassel, Von-der-Heydt Museum Wuppertal u.a.