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Silvia Klara Breitwieser
Silvia Klara Breitwieser, Berlinische Botschaft (Musen- und Museumsbotschaften), 1996/2005. 32 "Museumswegweiser" mit Statements zeitgenössischer Museen der BRD. Eine Botschaft aus Botschaften zwischen Berlinischer Galerie-Landesmuseum für moderne Kunst, Architektur und Fotografie und dem Jüdischen Museum. ©Berlinische Galerie. Foto: J.Kasab-Bachi

Silvia Klara Breitwieser (*1939 in Krefeld) ist Konzeptkünstlerin und lebt und arbeitet seit 1979 in Berlin. Sie ist seit 1996 Mitglied im VdBK. Aktuell beteiligt sie sich an der Ausstellung „Fortsetzung jetzt! Teil 2 der Ausstellungsreihe 150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen“, Kommunale Galerie Berlin-Wilmersdorf.

Silvia Klara Breitwieser, Hardware – Software. Triptychon (Drachensaat, AKW Brokdorf), 1988. Wand- und Bodenarbeit. Fotoarbeiten, Color und 2 eiserne Bodenobjekte (Nachbildung einer Absperranlage). Foto: S.K.B. und VG BildKunst

Silvia Breitwieser hat ein Oeuvre geschaffen, das sich den Phänomenen Mensch und Ding, Historie und Histologie, Gedächtnis und Archiv als Kunst widmet. In Abkehr von der Malerei setzt sie sich intensiv und grenzüberschreitend mit Skulptur, Objekt, Installation und Fotografie sowie Publikationen auseinander.

Nach einem Studium der Psychologie, Philosophie und Literatur in Tübingen, München und Düsseldorf heiratete sie 1965 Dietmar Kamper (1936-2001) , mit dem sie zwei Töchter hat. 1972-1976 besuchte Silvia Breitwieser die Hochschule für bildende Künste in Kassel, wo sie Bildhauerei und Keramik studierte. Seit 1976 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig und schafft seit 1981 temporäre und dauerhafte Kunstwerke im öffentlichen Stadtraum, so am Funkturm Berlin-West (Steinwindeln,1979/80), am Anhalter Bahnhof Berlin (Torfforum, Mythos Berlin 1987), bei der Berlinischen Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst (2005), auf dem Kulturforum Potsdamer Platz, Berlin (1997, 2003), den Marianne von Werefkin Platz als Intervention beim ehemaligen VdBK-Büro (2008), auf dem Steubenplatz am Landtagsschloss Potsdam (2014) und auf dem Platz der Einheit, Potsdam (1996, 2015).

Silvia Klara Breitwieser, Das Goldene Vlies (Low Tech-High Tech), 1989/2017, Acrylglas/ Schafschurwolle/Objekte/Stelen/Eisenrahmen/Fotoarbeiten/3 Text-Sätze in goldener Schrift. (Metallrahmen für die Gitter-Abdeckungen von Kellerschächten, Stelen aus ausgesonderten Beständen des Bauhaus-Museums). Foto: Harald Naisch

Breitwieser war Gast-Stipendiatin der Villa Romana in Florenz (1986 und 1994), Stipendiatin des Steirischen Herbst in Graz und des Berliner Senats für kulturelle Angelegenheiten (1993 und 1994). Neben zahlreichen Einladungen zu Wettbewerben (darunter: Denkzeichen Rosa Luxemburg und BUGA Schwerin) wurde sie mit dem Preis des Skulpturengartens am Funkturm Berlin-West (1979), dem Lotte Bingmann-Droese-Kunstpreis, Frauenmuseum Bonn (1989) und dem Aquamediale-Preis in Lübben/Spreewald (2006) ausgezeichnet.

Silvia Breitwieser ist auf Einzel-und Gruppenausstellungen in Deutschland und international vertreten, u.a. im: Kunstverein Marburg (1975, 1993), Sprengel-Museum Hannover (1984), Kunstmuseum Düsseldorf und Gerhard-Marcks-Haus Bremen (1985/86), Kunstverein und Forum Kunstmesse Hamburg (1985, 1989), Neuer Berliner Kunstverein (1989), Künstlerhaus Bethanien Berlin (1985, 1989, 1990, 1992), Haus am Kleistpark, Berlin, Goethe-Institut Paris (1989), Landeszeughaus Graz (1990), Riga/Lettland und St. Petersburg/R (Interferenzen, 1991), Gallery A 3 Moskau (1993), Haus am Waldsee, Berlin (1998), Kunstverein Berlin-Tiergarten (u.a. 2015), Deutsche Akademie für Psychoanalyse Berlin (2016), Galerie Kabinett Lenka Tutschova Zlin/Tschechien (2016), Kunstverein Kunsthaus Potsdam (2017), Deutscher Künstlerbund, Berlin (2017).

Sie ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund, im BVBK und BBK, Atelierhaus Neue Panzerhalle, Groß Glienicke/Kladow und hat die Gruppe „7/87“ und die Gruppe „Trajekt“ mitgegründet.

Ihre Werke befinden sich in folgenden Museen und Sammlungen: Berlinische Galerie – Landesmuseum für Moderne Kunst, Architektur und Fotografie, Keramikmuseum Berlin, Frauenmuseum Bonn, Artotheken des Neuen Berliner Kunstvereins, der Kommunalen Galerie Berlin-Charlottenburg, Kunstverein Marburg/L, Kunstverein Heidelberg, Sammlung der Villa Romana, Florenz, Sammlung der Künstlerförderung des Senat für Soziales von Berlin, Sammlung des Kunstverein Kunst & Krefeld, Kunstsammlung der Akademie der Künste, Berlin, Künstlernachlassarchive der Stiftung Kunstfonds (Bonn) in Brauweiler / Köln-Pulheim.

Silvia Klara Breitwieser

Silvia Klara Breitwieser, Wikipedia

Silvia Klara Breitwieser, Gewebewerk

Alke Brinkmann
Alke Brinkmann, o. T., 2011

1967 in Saarbrücken geboren, wuchs Alke Brinkmann in der Schweiz, in Kanada und Konstanz auf, bevor sie 1986 ein Stipendium für bildende Kunst an der Universität Boston erhielt und ein Jahr in den USA lebte. 1990 folgte ein Studium an der Hochschule der Künste in Berlin, das sie 1995 als Meisterschülerin bei Prof. Wolfgang Petrick abschloss. Im selben Jahr wurde Brinkmann mit dem Förderpreis für Junge Kunst der Stadt Konstanz geehrt. Ihre Landschaftgemälde, Porträts und Stillleben wurden seither in zahlreichen deutschen und europäischen Städten ausgestellt. Daneben war die Malerin als Gastdozentin an der Universität der Künste Berlin (2007) und als Bühnenbildnerin tätig. Sie schuf Entwürfe für die Inszenierungen „Kinderlieber“ (1996) und „Liebhaber“ (1998) im Stükke Theater Berlin sowie für „Torquato Tasso“ (1997) in der Städtischen Bühne Münster. Alke Brinkmann lebt und arbeitet in Berlin.

Alke Brinkmann

Laura Bruce
Perpetual, 2017, Graphit und Buntstift auf Papier, je 29 x 21 cm

De Septentrione ad Austrum_2015, Ölpastel auf Schultafellack, 1000 x 600cm, Foto Uwe Walter

Die US-amerikanische Künstlerin Laura Bruce, geboren am 28. September 1959 in East Orange, New Jersey, lebt und arbeitet seit 1990 in Berlin. Sie studierte am Pratt Institute in Brooklyn, New York sowie an der State University of New York at New Paltz. In London erwarb sie den Master of Fine Arts an der Slade School of Fine Art. Seit 2019 ist Bruce Mitglied im Verein der Berliner Künstlerinnen 1867.

Obwohl sie sich zunächst auf Malerei und Skulptur konzentrierte, ist die Technik, mit der sich Bruce am eindrucksvollsten entfaltet, die Zeichnung. Ihr zeichnerisches Werk umfasst figurative und abstrakte Komposition sowie Landschaften und Porträts. Die Landschaftszeichnungen bekommen durch formatfüllende Schraffuren den Charakter von Lithografien. Diese fast druckgrafische Herangehensweise erreicht ihren vorläufigen Höhepunkt mit der 79 Blätter umfassenden Serie „Perpetual“ – in Anlehnung an Goyas Zyklus „Los Caprichos“. Der Bezug auf Druckmedien findet sich ebenfalls in Buntstiftzeichnungen, bei denen Bruce Buchseiten als Zeichengrund verwendet, oder in Werken, die nur aus Text bestehen.

Laura Bruce
Atticus at the Front, 2018, Grafit auf Papier, 155 x 113cm_S

Die Verschränkung der Idee der grafischen Reproduktion mit unikater Zeichnung wirkt auch bei ihren Graphit-Porträts, die, auf wenige Graustufen reduziert, an die Ästhetik von Graphic Novels im Comic Noir-Stil erinnern. Amerikanische und mitteleuropäische Erzähltraditionen verschmelzen in ihren Beobachtungen der Conditio humana. So zeigt Bruces Werk ein ständiges Spiel der Form und Narration, welches sie in verschiedene Medien wie grafisch auf Papier oder plastisch in Keramik oder Holz sowie in Installationen und Performances realisiert.
Laura Bruce lehrte unter anderem an der Londoner Slade School of Fine Art, in Berlin an der Kunsthochschule Weißensee sowie an der HfbK Dresden.
Einzelausstellungen zeigten beispielsweise 2004 das Büro für Kunst in Dresden, 2006 die Galerie Pankow in Berlin, 2011 die Vattenfall Foundation in Berlin, 2015 die Galerie New Art Projekts in London und zuletzt 2020 die Bark Galerie Berlin. Weitere bedeutende Gruppenausstellungen fanden unter anderem im Museum of Contemporary Art in Oslo, im Ludwig Museum Budapest und im Künstlerhaus Bethanien in Berlin statt.

Bruce ist Preisträgerin des Losito Kunstpreis 2012 und nahm an mehreren Residency Programmen teil, so 2008 beim Künstlerhäuser Worpswede e.V.
In den Sammlungen des Neuen Berliner Kunstverein, des Kupferstichkabinett Berlin, der Berlinischen Galerie, der Vattenfall Stiftung Berlin und in der Landessammlung Rheinland-Pfalz sind Werke der Künstlerin vertreten.

Text: Friederike Berger

 

Webseite: www.laura-bruce.com