Johanna Reincke (21.8.1874 Dobbertin-22.2.1948 Feldberg/Mecklenburg) war eine deutsche Malerin und Grafikerin. Sie lebte und arbeitete in Berlin und Forst/Mecklenburg. Reincke war 1911-1927 Mitglied im VdBK. Material befindet sich im Archiv des VdBK.

Johanna Reincke stammt aus der Familie eines Baumeisters, der in Feldberg eine Villa errichten ließ. Das Haus wurde auch als Pension genutzt. Um 1898 bis etwa 1904 nahm Reincke Unterricht in der Kunstschule des Landschaftsmalers Wilhelm Feldmann in Berlin. Hier schloss sich die Künstlerin der Damenklasse an. Danach bildete sie sich bei Walther Leistikow, Lovis Corinth und Martin Brandenburg weiter aus. Letzter unterrichtete an der Zeichen- und Malschule des VdBK, die die Künstlerin sehr wahrscheinlich besuchte.

Bis 1907 unterhielt Johanna Reincke ein eigenes Atelier in Berlin. Sie schuf vornehmlich Landschaften im spätimpressionistischen Pleinairstil. Ihre Motive stammten aus Mecklenburg und der heimatlichen Endmoränenlandschaft um Feldberg, Carwitz und Carpin, die sie in kraftvoller Farbigkeit und großer Formensicherheit widergab.

Familiäre Gründe zwangen Reincke dazu, nach Feldberg zurückkehren, um die Familienpension zu führen. Ihre eigentliche Berufung blieben jedoch die bildende Kunst und die Malerei, die sie parallel weiterbetrieb.

Reincke stellte in Berlin (Große Berliner Kunstausstellung), München und Mecklenburg aus. 1904 beteiligte sie sich an der Großen Landesausstellung zu Berlin, 1911 an der Ersten Mecklenburgischen Kunstausstellung in Schwerin, 1913 war sie im Kunstverein Rostock vertreten. Auch war sie 1922, 1926, 1929 und 1934 auf den Ausstellungen des Mecklenburgischen Künstlerbundes in Wismar und Rostock vertreten. Der Zweite Weltkrieg bereitete Reinckes künstlerischer Karriere ein Ende. Die Malerin starb verarmt in Feldberg.

Ihre Werke befinden sich u.a. im Museum in Neustrelitz.