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Sabine Lepsius
Sabine Lepsius, Agnes Sorma als Minna, o.J., oval 124,50 x 79,00 cm, Öl/Lw., Stiftung Stadtmuseum Berlin, ©Stiftung Stadtmuseum Berlin, Reproduktion: Oliver Ziebe, Berlin

Sabine Lepsius, geb. Graef (15.01.1864 Berlin-22.11.1942 Bayreuth) war eine deutsche Porträtmalerin. Sie lebte und arbeitete in Berlin und München. Sie war auf den VdBK-Ausstellungen 1898, 1901 und 1930 als Gast vertreten. Material befindet sich im Archiv des VdBK.

Sabine Lepsius stammt aus der assimilierten jüdischen Künstlerfamilie Graef. Nach einem Geigenstudium, das sie für die Malerei aufgab, nahm sie Unterricht bei ihrem Vater, dem Historien- und Portraitmaler Gustav Graef. 1884-1886 besuchte sie das Schülerinnen-Atelier des Berliner Realisten Carl Gussow. 1887-1889 führte sie ein Studienaufenthalt nach Rom, wo sie im Künstlerhaus Mengarini wohnte. Hier traf sie den Maler Reinhold Lepsius, den sie 1892 heirateten sollte. 1890-1891 ging die Künstlerin nach Paris. Sie studierte an der Académie Julian bei Wilhelm Lefèbre und Benjamin Constant.Zurück in Berlin unterhielt sie ab 1900 ein eigenes Schülerinnenatelier.

Sabine Lepsius machte sich auf dem Gebiet der Portraitmalerei einen Namen. Sie schuf zahlreiche Damen-, Herren- und Kinderbildnisse. Darunter auch berühmte Zeitgenossen, wie ihr Vertrauter, der Dichter Stefan George. Ihre Malerei weist eine deutliche impressionistische Prägung auf, die momentane Licht- und Schatteneffekte berücksichtigt. Wie ihr Mann nutzte Sabine Lepsius die Fotografie als Hilfsmittel. Das Künstlerpaar führte 1895-1910 einen Salon in Berlin-Westend, in dem sich die Avantgarde aus Wissenschaft, Literatur und Kunst traf.

Sabine Lepsius gehörte zu den Gründungsmitgliedern und den wenigen weiblichen Mitgliedern der Berliner Secession, wo sie 1889-1911 regelmäßig auf den Ausstellungen vertreten war.

Ihre Werke befinden sich in folgenden Museen und Sammlungen: Stiftung Stadtmuseum Berlin, Nationalgalerie Berlin, Städelsches Kunstinstitut in Frankfurt/M.

Emmy Lewald

Als zweite Tochter des Regierungsassessors und späteren oldenburgischen Staatsministers Günther Jansen (1831–1914) und seiner Ehefrau Marie Frommelt (1843–1928) wuchs Emmy Lewald mit einer bildungsbürgerlichen Erziehung, in der sich ihr Schreibtalent frei entwickeln konnte, in ihrer Geburtsstadt auf. 1888 veröffentlichte sie ihr erstes Werk als „Zeitgemäße Charakterstudie aus deutschen Salons“ unter dem Pseudonym „Emil Roland“, das sie weiterhin auch überwiegend beibehielt. Es folgten zunächst Gedicht- und Novellenbände. Später publizierte sie zahlreiche Romane und Reisebeschreibungen. Letztere resultierten aus ihren ausgedehnten Reisen durch Deutschland, wo die Wartburg ein bevorzugtes Refugium bildete, und Italien. Am 17. August 1896 heiratete sie den Geheimen Finanzrat Felix Lewald und übersiedelt nach Berlin, ohne ihr ambivalentes Verhältnis zu ihrer Heimatstadt aufzugeben, was sich auch teilweise in ihrer literarischen Kritik gesellschaftlicher Rückständigkeit widerspiegelt. In Berlin engagierte sie sich auch in der bürgerlichen Frauenbewegung, und zwar als Mitglied des Vorstands des Deutschen Frauenklubs und des Vorstands des Lyzeumsklubs sowie als 1. Vorsitzende des Vereins der Berliner Künstlerinnen und Kunstfreundinnen (1909–1910). Auch mit Bertha von Suttner stand sie in Verbindung.
Ihre letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.