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Gertrude Köhler
Gertrude Köhler, Selbstbildnis

Gertrude Köhler, 1920 in Berlin geboren, begann 1947 ein Studium an der Hochschule für angewandte Kunst Berlin bei Gerhard Kreische und Elenita von Feistmantel. 1950 setzte sie ihre Ausbildung in den Fachbereichen Wandgestaltung, dekorative Kunst und Lithografie an der Hochschule für bildende Künste Berlin fort und wurde Meisterschülerin bei Prof. Hans Kuhn. Aufträge im Bereich der angewandten Kunst wie Entwürfe zur Farbgestaltung von Außenfassaden im sozialen Wohnungsbau in Paris oder die Konzeption eines Eingangstores einer Schule in Madagaskar prägten die Arbeit der Künstlerin in den 1950er und 1960er Jahren. Daneben zählen Aquarelle, Zeichnungen, Gouachen, Grafitarbeiten, aber auch Entwürfe für Textilien und Bucheinbände zu ihrem umfangreichen Oeuvre. Ihre seit 1953 in nationalen und internationalen Ausstellungen vertretenen Werke wurden 1959 mit dem Kunstpreis für Grafik der Stadt Wolfsburg sowie 1991 mit der Goldmedaille für Aquarell in Bergamo-Mapello/Italien prämiert. Gertrude Köhler lebte bis zu ihrem Tod 2014 in Berlin, sie war seit 1986 Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen.

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Rachel Kohn
Rachel Kohn, Ort II, 2015, Steinzeug, 11 x 25 x 22 cm, Foto: © Gerhard Haug, © Rachel Kohn

1962 in Prag geboren, studierte sie an der Akademie der bildenden Künste in München und schloss als Meisterschülerin ab. Studienaustausche brachten die Bildhauerin nach Israel, Bolivien und Mexiko. Sie wurde von der Künstlerförderung Berlin und der Stiftung Zurückgeben gefördert und realisierte zahlreiche Ausstellungen, unter anderen im Museum Schloss Obernzell, Willy Brandt Haus Berlin, MMK Passau, im Gerhard Marcks Haus Bremen, im Berend Lehmann Museum Halberstadt, Museum Tempelhof, Galerie Netuschil, Darmstadt sowie in der Galerie Ruhnke in Potsdam.

Rachel Kohn
Rachel Kohn, abhängig, 2015, Steinzeug, H 73 cm, Foto © Rachel Kohn

Mehrfach wurde sie zu Kunst am Bau Wettbewerben eingeladen.
2016 gewann sie die Ausschreibung »Gestaltung des Gemeindesaales der jüdischen Gemeinde Nürnberg« und verwirklichte dort eine 12 m lange Wandinstallation.
In Augsburg, Otterndorf und in Berlin stehen Werke von Rachel Kohn im öffentlichen Raum.
Ihr Material ist größtenteils hochgebrannter Ton. Die Künstlerin reizt das zerbrechliche und gleichzeitig harte Material Ton oft bis an seine Grenzen aus.

Als Mutter von 3 Kindern beschäftigte sie das Thema Familie und das dabei Erlebte und Beobachtete. Das Aufwachsen von Kindern, ihre Beziehungen untereinander, Beziehungen generell, mögliche und unmögliche Kommunikation, Abhängigkeiten und patriarchale Strukturen. Aber auch Bezüge zu politischen Ereignissen finden sich in ihren Werken wieder wie die Zerstörung von Häusern/Heimat, das Thema Migration oder das Themenfeld Gedenken.

Rachel Kohn
Rachel Kohn, Himmelsangst, Mahnmal in Otterndorf, 2009, Bronze, 60 x 88 x 68 cm, Foto © Rachel Kohn

2009 wurde ihr Denkmal für getötete Kinder von Zwangsarbeiterfrauen in Otterndorf in Niedersachsen eingeweiht.

Ihre Skulpturen tragen die Signatur unserer Gegenwart, reichen aber weiter hinein ins allgemein Menschliche. Sie geben Raum für Gedanken, Assoziationen, Träume – manchmal auch für Albträume. Rachel Kohn schafft bildnerische Verdeutlichungen von im Unterbewusstsein verankerten Einstellungsdispositionen, die unser Fühlen, Reflektieren und Handeln prägen.

Seit 2007 ist Rachel Kohn im Vorstand des Frauenmuseum Berlin, in dem sie sich auch als Kuratorin einbringt. Sie engagiert sich zusätzlich politisch und ist im Aktionsbündnis fair share! Sichtbarkeit für Künstlerinnen aktiv.
Seit 2020 ist sie Mitglied im VdBK 1867.

Webseite: www.rachel-kohn.de

Rachel Kohn
Rachel Kohn, Blickwechsel, 2020, Steinzeug, 46 x 40 x 20 cm, Foto © Rachel Kohn