Weimann Gisela
Gisela Weimann (*1943 Bad Blankenburg) ist eine deutsche Künstlerin. Ihre Arbeitsweise reicht von Malerei und Grafik, Fotografie und Film, Mail Art, Installationen und Environments bis zu multimedialen Projekten, Aktionen, Performances und Kunst im öffentlichen Raum. Spartenspezifische Grenzen überwindet sie durch interkulturelle und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern aus dem Theater-, Musik- und Film-Bereich sowie mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen. Gisela Weimann lebt und arbeitet in Berlin. 1990 und 1991 war sie als Gast an Projekten des VdBK beteiligt (Stillleben im Mittelpunkt, Mitteilungen über Fotografie) und ist seit 2014 Vereinsmitglied.
Nach ihrer künstlerischen Grundausbildung in Münster bei Hans Griepentrog und Helmut Korhammer und in Bremen bei Hannes Schreiter nahm Gisela Weimann 1965 ein Studium für Malerei an der Hochschule für bildende Künste Berlin (heute: UdK Berlin) auf, das sie 1971 als Meisterschülerin abschloss. Wichtige Lehrer waren für sie dort u. a. Hans Jaenisch und Alexander Camaro. 1971 – 72 studierte sie mit einem DAAD-Stipendium freie Grafik und experimentelle Fotografie am Royal College of Art in London und war danach bis 1976 als Dozentin für freie Grafik am Medway College of Design in Rochester, Kent, und am Gloucestershire College of Art and Design in Cheltenham tätig.
Luftbrücken- und Fulbright-Stipendien ermöglichten ihr 1979 ein Film- und Fotografiestudium am San Francisco Art Institute mit einem BA Abschluss. Dem folgte bis 1981 ein Studienaufenthalt in Tepoztlán in Mexiko. Hier entstand das umfangreiche „Tepoztlaner Tagebuch“ mit Aquarellen, Texten und Fotos. Von 1982-1987 leitete sie den FB Kunst und Kreativität an der VHS Berlin-Wedding und bezog 1984 eine Atelierwohnung im bezirklichen Künstlerhaus E43. 1990-1993 setzte sie ihre kommunale Kulturarbeit mit der Konzeption und Projektleitung der Galerie Lebendiges Museum in Berlin-Wedding fort. 1996-2004 unterrichtete sie als DAAD-Gastdozentin an den Kunstfakultäten der Universitäten in Salamanca und Madrid, in Klausenburg/Rumänien und an der Universidad Autónoma Metropolitana in Mexiko-Stadt.
Gisela Weimann wurde vielfach ausgezeichnet und gefördert, u.a. mit dem Katalogpreis der GEDOK (1989), dem Istanbul-Stipendium des Berliner Kultursenats (1991), dem Residenzstipendium der Villa Aurora in Los Angeles (1997), dem Kritikerpreis für Bildende Kunst des Verbandes der Deutschen Kritiker e. V. (2002) und den Residenzstipendien des Kunstvereins Frankfurt-Oder (2009) und der Emily Harvey Foundation in Venedig (2009, 2014). 2011, 2012 und 2013 arbeitete sie im Centre d’Art Contemporain d’Essaouira und 2014 im Maison d’Art Contemporain in Asilah in Marokko.
Ihre Werke wurden auf zahlreichen internationalen Gruppen- und in Einzelausstellungen gezeigt, zuletzt: „Nord-Sud-Est-Ovest“, Interno 14_spazio dell’AIAC, Rom/Italien (2017), „Welcome to Futuristan“, galerie futura, Kunstquartier Kreuzberg (2016), “Fragmente des Anderen“, Videoperformance mit Andor Kömives, Kunstmuseum Cluj/Rumänien (2015), „Mein Schatten bleibt“, Haus der Kunst Brünn/Tchechische Republik (2014), “Une mer, deux rivages“, MAC A, Asilah/Marokko (2014), Anfang Ende Hier Jetzt“, Kunsthalle Brennabor, Brandenburg an der Havel (2013), „Welt in Flammen“, Casablanca Biennale/ Marokko (2012), „Memorias“, Palacio de la Mosquera, Arenas de San Pedro/Spanien (2011).
Ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit sind experimentelle Musiktheaterprojekte wie die „Oper für 4 Busse“, uraufgeführt beim Museumsinsel Festival Götterleuchten in Berlin (2001).
Gisela Weimann ist Mitglied im bbk berlin, im sculpture network, in der GEDOK Berlin und im Künstlerinnenforum Ostwestfalen-Lippe.
Das FFBIZ in Berlin sammelt den Vorlass der Künstlerin.
Wikipedia: Gisela Weimann
Vimeo1: Gisela Weimann
Vimeo2: Gisela Weimann