Ricoh Gerbl ||| Sabine Herrmann ||| Elisabeth Masé ||| INGARTAN ||| Anja Teske

kuratiert von Bettina Cohnen, Margareta Hesse, Pauline Kraneis

ERÖFFNUNG: 24. November 2022 um 18 UHR
AUSSTELLUNG: 26. November 2022 bis 29. Januar 2023
Begrüßung durch Ute Gräfin von Hardenberg,
anschließend Vorstellung der ausstellenden Künstlerinnen

Geöffnet an den Adventssonntagen von 12 – 18 Uhr
und nach Vereinbarung: jahresgaben@vdbk1867.de

Projektraum des VdBK 1867 im Haus Kunst Mitte, Heidestraße 54, 10557 Berlin

Künstlerische Arbeiten kommen ab und an mit sanften, leisen Tönen daher, die in ihrer Vehemenz gleichwohl eine starke Stimme bilden. So auch unsere aktuellen Jahresgaben, die wir Ihnen zum Ende dieses Jahres präsentieren dürfen. Die entstandenen Editionen unserer Mitglieder sind allesamt kleine, zarte Preziosen, die bei näherer Betrachtung eine überraschende Vielschichtigkeit und Strahlkraft entwickeln. Sie fordern die Betrachter*innen zu genauen und aufmerksamen Erkundungen auf. In unserer diesjährigen Jahresgaben-Ausstellung zeigen wir Ihnen die unterschiedlichen Werke in einem stimmigen Ensemble, das zahlreiche Verknüpfungspunkte entdecken lässt.

Zu dieser Präsentation heißen wir Sie herzlich willkommen!

Auch die Jahresgaben aus 2021 werden noch einmal mit ausgestellt. Dazu gehören Arbeiten von:

Susanne Ahner ||| Ina Bierstedt ||| Silvia Klara Breitwieser ||| Daniela Fromberg ||| Friederike Jokisch ||| Mara Loytved-Hardegg ||| Heide Pawelzik ||| Cornelia Renz ||| Zuzanna Skiba ||| Anja Teske

Alle Editionsarbeiten sind käuflich zu erwerben – für die Freundinnen und Freunde des Vereins zu einem Vorzugspreis. Mit dem Erwerb wird sowohl die ehrenamtliche Arbeit des Vereins als auch die Arbeit der Künstlerinnen selbst unterstützt.

„Ich möchte lieber nicht.“ nennt Ricoh Gerbl ihr Multiple und hüllt dafür eine Axt in rosafarbenes Fell. Etwas Alltägliches wird seiner eigentlichen Bestimmung entzogen. Es bleibt unklar: entzieht sich das Werkzeug der Arbeit? Oder seinem Gewaltpotential? Das Objekt kommt edel und schmuck daher, es verführt den Betrachter zur streichelnden Berührung. Gleichzeitig scheint es zu lauern und leise Warnungen auszuströmen: Verscherze es Dir nicht mit mir!

Anja Teskes fotografiertes Interieur gaukelt bei flüchtiger Betrachtung eine harmlose und sehr vertraute Szene vor: ein gedeckter, gutbürgerlicher Kaffeetisch. Erst bei näherem Hinsehen offenbaren sich kleine Störfaktoren: Zwei Gedecke stehen auf dem Tisch, doch es gibt nur eine Sitzmöglichkeit. Wird hier wirklich zum Kaffee geladen? „Möglichkeiten“, so der Titel dieses Bildes, ergeben sich, je länger diese Fotografie betrachtet wird und die abgebildete heimelige Atmosphäre entzieht sich plötzlich dem Bekannten.

In Elisabeth Masés liebevoll gestaltetem Leporello findet sich eine DVD: Auf ihr eröffnet sich ein düsteres Panoptikum, in dem mystisch wirkende Figuren wie amorphe Wesen ineinander gleiten. „Die Braut“, gemeinhin mit Liebe und Partnerschaft assoziiert, wird zu einer vielgesichtigen, tragischen Figur, die einer undefinierbaren Bedrohung ausgesetzt zu sein scheint.

Auch die Protagonistin von INGARTANs druckgrafischer Arbeit „Dancing Walk (ELLA)“ verbirgt sich vorerst ihren Betrachter*innen. Vier kleine Lithografien werden uns in einem wertvollen Umschlag überreicht und müssen vorsichtig entfaltet werden. Dann aber offenbaren sie eine kraftvolle Szenografie – eine sinnliche Verneigung vor Leben und Werk der Sängerin Ella Fitzgerald.

Eine ganz anders geartete Hommage schafft Sabine Herrmann in ihrer Serie „Fliege“. Ihre zeichnerische Nachverfolgung der Flugbahn einer Stubenfliege führt zu erstaunlichen Überlegungen: Diese kleine Kreatur definiert sich mit äußerster Präzision einen Raum – woher aber nimmt sie die dafür nötige Gewissheit? Ist ihr Zickzack-Kurs ein Ausdruck von Ausweglosigkeit – oder etwa von Zuversicht, dass alles richtig ist, was sie tut?
Ungeachtet dieser Gedankengänge wiederholt sie unermüdlich ihre verwegene Flugbahn.

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Ricoh Gerbl

Ich möchte lieber nicht.

Ingartan

Dancing Walk (ELLA)

Broschüre der Jahresgaben 2022 inkl. Preisangaben > Download

Einladungskarte

kuratiert von ZUZANNA SKIBA

ARBEITEN VON:
FRANZISKA KLOTZ | LUCY TEASDALE | INA BIERSTEDT | MAJA ROHWETTER | IRMGARD MERTENS | ZUZANNA SKIBA & als historische Position GERTRUDE KÖHLER, 1920–2014

VERNISSAGE: 
Donnerstag, 13. Oktober von 18 bis 22 Uhr
Begrüßung : Sabine Herrmann, Ute Gräfin von Hardenberg
Einführung : Dr. Almut Hüfler 

KURATORENFÜHRUNG:
Sonntag, 16. Oktober um 16 bis 20 Uhr
„Der Maßstab in der künstlerischen Arbeit“
mit Zuzanna Skiba, Lucy Teasdale, Gertrude Köhler, 
für die historische Position durch Ute Gräfin v. Hardenberg 

FINISSAGE & FILM & GESPRÄCH: 
Samstag, 19. November von 15 bis 22 Uhr
19 Uhr Film, Dana Kavelina, Stipendiatin der Stiftung Kunstfonds: „there are no monuments to monuments,“ 2021, 35 min, OmeU, anschließend offenes Gespräch mit Ina Bierstedt und Dana Kavelina

AUSSTELLUNG:
14. 10. – 19. 11. 2022, geöffnet Sa + So 15–20 Uhr
und nach Vereinbarung: dynamik@vdbk1867.de

ADRESSE:
Projektraum | Verein der Berliner Künstlerinnen 1867
Haus Kunst Mitte, HH 3. Etage
Heidestraße 54, 10557 Berlin

Einladungskarte als PDF
Pressemappe als PDF

PRESSETEXT: 
Vieles auf der Erde ist uns verborgen, aber das geheimnisvolle Bewußtsein der lebendigen Bande mit einer anderen Welt ist uns verliehen, denn unsere Gedanken und Gefühle auf Erden wurzeln auf anderen Welten. Darum behaupten auch die Philosophen, daß man das Wesen der Dinge auf Erden nicht erkennen könne.“ 

Fjodor Michailowitsch Dostojewskij, 1821 – 1881

Die Ausstellung versammelt malerische und bildhauerische Positionen, die in unterschiedlichen Dimensionen, im Ausschnitt oder im Gesamt des Eindrucks mit diesem unserem Gegenüber der Welt umgehen. Auf individueller Weise wird somit die Landschaft, ihr Geheimnis, wie ihre vielfältigen An- und Aussichten hier dargeboten. Und schließlich gehört Sichtbares wie Unsichtbares, das man im Geiste hinzufügt. Landschaft zu erblicken, ist eine schöpferische Tat. Um sie zu schauen, muss gefiltert, ausgeklammert, integrierend zusammengesehen, hineingesehen, umher gesehen werden. Und es ist gerade dieser produktive, kompositorische Aspekt, die im sehenden Entstehenlassen einer Landschaft die Natur selbst zur Darstellung der Landschaft bringt. Diese Welt als Landschaft, die sich schafft, sich in der Konzentration auf Details oder in der Weite des Blicks formt, ist heute so aktuell wie je und ebenso herausfordernd. Die Arbeiten der Ausstellung lassen sich ein auf die komplexen Schichten, die den auf den ersten Blick so selbstverständlichen Begriff Landschaft ausmachen, und sie versetzen gerade dadurch Begriff und Bild in Schwingung, die die Materie als einen physischen Körper der Farbe und deren greifbare Realität begreifen. Werke, der Großen und kleinen Dimensionen, die die Anziehung von Aussichten und der Geheimnisse der Landschaft: Draußen, wie im Inneren enthüllen. Der große Maßstab formt die kleine Dimension und umgekehrt. Die Ansicht auf die Landschafft schafft tatsächlich Konzentration. Das Auge weitet sich, denkt weiter.

In unserem Dasein stellt sich immer wieder die Frage, dieser aller Existenzen, was schafft das Land und der Cosmos ? Die Welt als Landschaft, die sich schafft, die sich uns in Dimensionen zum Neudenken auffordert, ist in diesen Zeiten der sensiblen Betrachtung der großen Klammer wichtiger und aktueller denn je. Oder hat das nie aufgehört und die Frage ist so alt wie die Menschheit ?
In unserem Dasein stellt sich immer wieder die Frage, dieser aller Existenzen, was schafft das Land und der Cosmos? Die Welt als Landschaft, die sich schafft, die sich uns in unterschiedlichen Dimensionen zum Neudenken auffordert, ist in diesen Zeiten der sensiblen Betrachtung der großen Klammer wichtiger und aktueller denn je. Oder hat das nie aufgehört und die Frage ist so alt wie die Menschheit?

Die Ausstellungsbesichtigung ist auch außerhalb der oben genannten Öffnungszeiten nach Vereinbarung möglich, Kontakt: 
ZUZANNA SKIBA info@zuzannaskiba.com | 0179 42 82 876

Ausstellung und Preisverleihung in der Galerie Pankow

am Dienstag, 28. Juni 2022 um 19 Uhr

Die nominierten und ausstellenden Künstlerinnen sind:
Valérie Favre, FRANEK, Stella Geppert, Kerstin Grimm, Irène Hug, Sarah Loibl, Britta Lumer, Funda Özgünaydin und Angela Zohlen.

Die Preisträgerin ist Kerstin Grimm

Es sprechen:
Annette Tietz
Leiterin der Galerie Pankow
Ute Gräfin von Hardenberg
Vorsitzende des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867

im Anschluss
When Mouth Meets Nose, Performance von Stella Geppert

Galerie Pankow
Breite Str. 8, 13187 Berlin
Di.- Fr. 12 – 20 h | Sa., So. 14 – 20 h


Ausstellung vom 29. Juni bis 28. August 2022
Zur Ausstellung erscheint eine Broschüre.

Finissage am Samstag, 27. August 2022 um 17 Uhr

Der Verein der Berliner Künstlerinnen 1867 engagiert sich seit mehr als 150 Jahren für die gleichberechtigte Teilhabe von Künstlerinnen in der Kunstwelt. Die Auslobung eines Kunstpreises für Frauen ist die logische Weiterführung seiner Arbeit, bei der die Unterstützung des professionellen Strebens von Künstlerinnen und die Sichtmachung ihres Wirkens im Vordergrund steht.

Als der Marianne-Werefkin-Preis 1990 vom Verein zum ersten Mal vergeben wurde, gab es deutschlandweit keine Auszeichnung, die ausschließlich Künstlerinnen ehrte – dazu gehörten Weitsicht, Mut und Gestaltungswille. Der Preis ist eine Anerkennung für die fundamentale und bereichernde Arbeit, die Künstlerinnen für unsere Gesellschaft leisten. Namenspatronin ist die berühmte Avantgardistin und Expressionistin Marianne von Werefkin (1860–1938).

Die Ausstellung ausgewählter Werke der nominierten Künstlerinnen und die Preisverleihung werden bereits zum zweiten Mal von der Galerie Pankow ausgerichtet. Damit wird eine wichtige Initiative zur Förderung und Sichtbarmachung von professionellen Künstlerinnen in Berlin unterstützt.
Anna Havemann

Informationen der Galerie Pankow hier