Schleusner Thea

Thea (Dorothea) Schleusner (30.4.1879 Wittenberg-14.1.1964 Berlin) war eine deutsche Portrait-und Landschaftsmalerin, Illustratorin und Schriftstellerin. Sie lebte und arbeitete in Berlin, Köchstedt/Kreis Quedlinburg und in London. Schleusner war 1906-1931 Mitglied im VdBK. Sie beteiligte sich an den Vereinsausstellungen: 1906,1923,1929, 1931. Material befindet sich im VdBK-Archiv.

Thea Schleusner bildete sich 1897 bei Franz Skarbina (Ehrenmitglied des VdBK), Reinhold Lepsius und Curt Stoeving aus. Im Anschluss studierte sie in Paris an der Académie Colarossi bei René-Xavier Prinet und Tournes sowie an der Académie Carrière. Auch nahm sie Unterricht in Bildhauerei bei Carl Millés. In Paris entstanden Kontakte zu Auguste Rodin, André Gide, Rainer Maria Rilke und Rudolf Krassner.

Ein Studienaufenthalt führte Thea Schleusner zwei Jahre nach London. Zurück in Berlin unterhielt sie 1901-1910 ein eigenes Schüleratelier. Mit Portraits berühmter Persönlichkeiten, wie Ricarda Huch, Albert Einstein, Mary Wigman, Emil Nolde, Ellen Key und Friedrich Nitzsche machte sie sich einen Namen. Dann wandte sie sich der expressionistischen Landschaftsmalerei zu und fertigte Illustrationen zur Fritjofsage von Tegnérs, den Gedichten von Annette von Droste Hülshoff, zur Salomé von Richard Strauss und den Märchen von Oscar Wilde an. Auch erstellte sie Glasbilder für Privatauftraggeber und Kirchen.

Thea Schleusner wurde Mitglied in verschiedenen literarischen Zirkeln. Ab den 1920er Jahren betätigte sie sich schriftstellerisch und verfasste Reiseberichte.

Studienreisen führten die Künstlerin nach Italien, Griechenland , Spanien, Nordafrika, Rumänien, Jugoslawien, Schweden (1920) und Indien (1931). Sie stellte in London, München, Berlin, Stockholm und Hamburg aus und beteiligte sich an Ausstellungen im Deutschen Lyceum- Club Berlin (1909), der Gruppenausstellung „Kriegsvisionen“ (1927), der Großen Berliner Kunstausstellung 1951-59 und der Ausstellung „Frauenschaffen des 20.Jahrhunderts“ in Hamburg (1956). Einzelausstellungen hatte sie im Stadthaus Berlin-Wilmersdorf (1935) und der Galerie Spitta & Leutz (1954).

Schleusner gehört zur „verschollenen Generation“,d.h. zu den Künstlerinnen und Künstlern des Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit, deren Karriere in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen fiel und unter den Folgen der nationalsozialistischen Kunstpropaganda zu leiden hatte. Ein Großteil des Oeuvres der Malerin wurde bei einem Bombenangriff im 2. Weltkrieg zerstört.

Werke von Schleusner befinden sich in folgenden Museen und Sammlungen: Stadtgeschichtliches Museum Wittenberg, Musée d´Orsay Paris, Galerie „der Panther“, München